Let’s Talk About Ernährung
Sie wissen, was Ihnen schmeckt. Aber wissen Sie auch, dass Läuse Süßigkeiten zum Glänzen bringen. Warum eine Nuss nicht automatisch eine Nuss ist? Oder Milch nicht unbedingt ein Getränk? Die Antworten liefert unser Check überraschender Ernährungsfakten: Wohl bekomm’s!
Darf’s ein bisschen weniger sein?
Regelmäßig Schnitzel oder Wurstsemmel – diese Selbstverständlichkeit gerät ins Wanken. Nur jeder Fünfte (20 Prozent) isst heute noch täglich Fleisch oder Wurst. 2015 war es noch jeder Dritte (34 Prozent). Das zeigt der Ernährungsreport 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) schränkt den eigenen Fleischkonsum bewusst ein. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Befragten: drei Viertel (74 Prozent) achten bei der Auswahl von Lebensmitteln darauf, dass sie umwelt- und ressourcenschonend produziert wurden.
Rank durch Gemüse
Wir haben es geahnt, jetzt kommt die Bestätigung: Fleischlastige Ernährung kann dick machen. Das zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts. Die Forschenden untersuchten, welchen Zusammenhang es zwischen Körper und Psyche sowie dem Verzicht auf tierische Produkte gibt. Das Ergebnis: Je seltener tierische Produkte auf dem Speiseplan standen, desto geringer seien im Durchschnitt Body-Mass-Index (BMI) und Körpergewicht. Das galt unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildungsstand. Als Grund vermuten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass eine pflanzliche Ernährung meist weniger stark verarbeitete Lebensmittel enthält, die in der Regel fett- und zuckerreicher sind.
Aus die Laus
Jahrelang hat Ferrero für seine „Schoko-Bons“ sogenannten Schelllack (E904) verwendet. Dieser glänzende Überzug stammt von Lackschildläusen – und sorgte dafür, dass die Schokolade nicht so schnell schmilzt. Doch damit ist jetzt Schluss. Ferrero kündigte an, das gleiche Geschmackserlebnis ohne den Zusatzstoff E904 bieten zu wollen. Wer weiterhin nicht auf seine tägliche Insekten-Dosis verzichten möchte, kann beispielsweise noch auf „M&Ms“ oder „Saure Glühwürmchen“ setzen. Sie enthalten den Farbstoff roter Karmin (E 120) der ebenfalls aus Läusen gewonnen wird, die getrocknet und ausgekocht werden.
Kaffee marsch!
Kaffee entzieht dem Körper Wasser. Dieser Mythos bröckelt nun. Falsch interpretierte Studienergebnisse hatten dieses Vorurteil einst begründet. Doch: Wer mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag trinkt, braucht sich eigentlich um eine mögliche Dehydrierung nicht zu sorgen. Bis zu vier Tassen Kaffee gelten diesbezüglich als unproblematisch. Zur empfohlenen Tagesdosis von 1,5 Litern Flüssigkeit kann Kaffee neben Wasser getrost hinzugezählt werden. Als Durstlöscher ist Kaffee dennoch nicht zu empfehlen, aufgrund seiner anregenden Wirkung auf Herz und Kreislauf.
Ein Muss, die Nuss
Als gesunder Snack zwischendurch führt an Nüssen kaum ein Weg vorbei. Sie enthalten wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Aber machen sie nicht dick? Studien haben gezeigt, dass unser Körper das Fett in Nüssen nicht gut aufnehmen kann. Somit können Haselnuss, Walnuss und Co. ihren Fitness-Vorteil voll ausspielen. Apropos Walnuss: Sie besitzt prozentual so viele Omega-3-Fettsäuren wie mancher Seefische – das schafft kaum eine andere Pflanze.
Doch Nuss nicht gleich Nuss
Beim Thema Nuss lohnt sich ein zweiter Blick. Denn Nuss ist nicht gleich Nuss: „Echte Nüsse“ sind beispielsweise Haselnüsse, Walnüsse, aber auch Esskastanien. Erdnüsse gehören hingegen zu den Hülsenfrüchten. Mandeln oder Pistazien zählen zu den Steinfrüchten. Cashews, die wir häufig als Nüsse bezeichnen, sind Kerne des Cashewapfels. Beim Thema gesunde Inhaltsstoffe sind sich die verschiedenen Nussvarianten dann aber wieder sehr ähnlich.
Hunger auf ein Glas Milch?
Was zunächst falsch klingt, ist es eigentlich nicht. Denn aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts gilt Milch als Nahrungsmittel – und nicht als Getränk. Laut der Definition der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) löschen Getränke den Durst und enthalten vergleichsweise wenig Nährstoffe. Da Milch aber unter anderem viele Mineralstoffe wir Jod, Kalzium, Proteine und Vitamine enthält, ist sie in der Kategorie Nahrungsmittel weitaus besser aufgehoben.
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