Let`s Talk About Sex
Beziehung und Partnerschaft
Wir müssen reden: Über Sex in der Beziehung – und außerhalb. Denn es gibt wohl kaum ein Thema, über das bereits so viel diskutiert und geschrieben wurde. Und bei dem dennoch so viele Fragen offen sind. Denn zu selten sprechen die miteinander, die es betrifft. Also Menschen, die gemeinsam in einer Beziehung leben. Verborgene Wünsche, Scham, Unsicherheit, zu hohe Erwartungen – es gibt viele Gründe für das Schweigen. Mit ein paar Fragen und überraschenden Fakten zum Thema Sex und Partnerschaft wollen wir die Gespräche in Gang bringen. Also los: Let`s Talk about Sex:
Singles oder Paare – wer hat häufiger Sex?
Die überraschende Antwort: Menschen in einer festen Partnerschaft haben häufiger Sex als Singles. Das ergab eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) aus dem Jahr 2020. Menschen ohne feste Partnerschaft gaben deutlich häufiger an, in den vergangenen Wochen keinen Sex gehabt zu haben (77 Prozent) als die fest Liierten (20 Prozent).
Kurze Zwischenfrage: Warum spricht die KKH über Sex?
Weil euch das Thema interessiert. In einer Befragung der KKH gaben Drei Viertel der 18-25 Jährigen an, dass sie Informationsangebote zum Thema, Liebe, Sexualität und Partnerschaft sehr wichtig finden. Finden wir auch – daher kommt hier noch mehr Gesprächsstoff.
Pornos und Partnerschaft – Lustfaktor oder No-Go?
Wie beeinflusst der Pornokonsum die Partnerschaft? 93 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen in einer Beziehung haben in den vergangenen 12 Monaten Pornos geschaut. Das ergab die Untersuchung der Paartherapeutin Ursina Brun del Re. Ob der Konsum der Partnerschaft schadet, hängt vom Umgang mit dem Pornokonsum ab. Offenheit könne helfen. Denn: Männer, die ihren Pornokonsum verheimlichen und eine negative Einstellung dazu haben, seien laut der Studie auch unzufriedener mit der gemeinsamen Sexualität in der Beziehung. Gleiches gilt auch für Frauen.
Fremdgehen und Partnerschaft – wer ist untreuer?
Gehen Männer in Beziehungen häufiger fremd als Frauen? Nein, sagt eine Untersuchung des Playboys. Demnach gehen 26 Prozent der Frauen in Beziehungen fremd – und „nur“ 24 Prozent der Männer. Auch nach einer Studie von Elitepartner sind Frauen untreuer als Männer: Fast jede Dritte Frau (31 Prozent) gab an, bereits in einer festen Beziehung untreu gewesen zu sein. Bei Männern gaben das 27 Prozent zu. Womit wir an einem entscheidenden Punkt wären: Denn eine Erklärung für die größere Untreue von Frauen in Beziehungen könnte eben auch sein, dass sie nicht öfter fremdgehen, sondern in Umfragen selbstbewusster zu ihren Seitensprüngen stehen.
Orgasm Gap I – Warum ist der Orgasmus meist Männersache?
95 Prozent der Heteromänner kommen regelmäßig zum Orgasmus. Aber nur 65 Prozent der Frauen. Das ergab eine US-Studie, die 50.000 Leute befragt hat. Diese „Orgasmus-Lücke“ (Orgasm Gap) ist ein Fakt. Gründe dafür sind vielfältig – etwa fehlendes Verständnis des weiblichen Körpers, unrealistische Pornodarstellungen und männlich geprägte Vorstellungen von Sex. Laut der Studie erreichen nur 18 Prozent der Frauen einen Orgasmus durch vaginale Penetration – hingegen 75 Prozent, wenn auch die Klitoris stimuliert wird. Ein erster Ansatzpunkt, um den Orgasm Gap in der eigenen Beziehung zu verringern?
Orgasm Gap II: Wieso Männer Teil des Problems sind?
Zugegeben, mit Verallgemeinerungen ist es so eine Sache. Doch beim Thema „Orgasm Gap“ kann man die Männer (oder: einen Teil davon) nicht aus der Pflicht lassen. Denn gerade auch ihre Erwartungen haben Einfluss auf die weibliche Lust: So täuscht jede dritte Frau (32 Prozent) zumindest manchmal einen Orgasmus vor. Davon wiederum knapp die Hälfte (44 Prozent), um ihren Partner nicht zu enttäuschen. Die andere Hälfte (42 Prozent), um das Ende des Geschlechtsverkehrs herbeizuführen. Das ergab eine Umfrage des Audio-Anbieters femtasy. Es besteht Redebedarf, um an diesen Zahlen etwas zu verändern. Gewagte These: Wenn in einer Beziehung beide mehr Spaß am gemeinsamen Sex haben, müsste auch niemand aus Angst vor Enttäuschung Orgasmen faken.
Körperliche Selbstliebe: Warum ist Selbstbefriedigung gesund?
Nach verschiedenen Studien masturbieren 90 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen regelmäßig. Und tun damit sich und ihrer Gesundheit etwas Gutes: Denn Selbstbefriedigung stärkt das Immunsystem, entspannt und kann beim Stressabbau helfen. Ein weiterer positiver Effekt: Es hilft dabei, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Und wer selbst weiß, was einem gut tut, kann seine Wünsche auch an seinen Partner oder seine Partnerin weitergeben. Und davon profitieren beide – und letztlich auch die Beziehung.
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Chlamydientest: Jetzt kostenlos untersuchen lassen!
Chlamydien-Bakterien zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Zu wissen, ob sich die Bakterien unbemerkt im Körper befinden, ist besonders für junge Frauen relevant. Denn für sie kann die Infektion ernste Folgen haben – bis hin zur Unfruchtbarkeit. Die KKH übernimmt die Kosten der Untersuchung einmal pro Jahr für Frauen bis 25 Jahre.
Femidome: Kondome für Frauen
Kondome sind das Verhütungsmittel Nummer eins. Wer glaubt, Kondome seien nur etwas für Männer, irrt sich. Femidome sind Kondome speziell für Frauen – und geben ihnen die Möglichkeit, sich selbstbestimmt vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen. Tipps zur Verwendung von Femidomen und weitere Informationen wie sie wirken, gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
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