Nordic-Walking-Tipps von Jörg Schefe
Alles und ums (Nordic-)Walking
Jörg Schefe ist mehrfach zertifizierter Trainer für Nordic-Walking, er engagiert sich bundesweit für diesen Sport und gibt auch Präventionskurse.
Im Interview mit Jörg Schefe erfahren Sie, was das Besondere am Nordic-Walking ist, für wen der Sport geeignet ist, wie man ihn in seinen Alltag integriert und worauf man als Anfänger achten sollte.
Interview mit Jörg Schefe
Herr Schefe, für wen ist Nordic-Walking ideal?
Prinzipiell für jedes Alter. Unter mangelnder Bewegung leiden heute ja schon Kinder und Jugendliche. Zum Glück verliert der Sport allmählich sein Image als „Seniorinnen-Hobby“. Immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern zum Beispiel entsprechende Kurse an.
Was ist das Besondere an diesem Sport?
Der Sport ist perfekt für Koordination und Konzentration. Wer es richtig macht, kann damit 90 Prozent seiner Muskeln und die natürlichen Bewegungsabläufe des Menschen, den Diagonalschritt, mit Armen und Beinen bewusst trainieren. Man kehrt damit zur natürlichen Fortbewegung zurück, wie sie uns von der Evolution vorgegeben ist.
Wie profitiere ich im Alltag von Nordic-Walking?
Ideal ist diese Sportart, weil man in der freien Natur, an der frischen Luft und ohne großen Aufwand viel Positives bewirken kann. Beschwerden wie Verspannungen der Nackenmuskulatur, Rückenschmerzen, Osteoporose, Diabetes und Bluthochdruck verbessern sich bei regelmäßigem und richtigem Training. Darüber hinaus wird das Bindegewebe gestärkt. Auch gegen Übergewicht ist Nordic Walking als Ausdauersport effizient und prima geeignet. Für Einsteiger empfehle ich 30 Minuten pro Tag. Das kann kontinuierlich gesteigert werden.
Worauf sollten Anfänger achten?
Viele kaufen sich zwei Stöcke und marschieren drauflos. Die schlürfen und schleifen dann oft mehr daher, als dass sie Sport machen. Nordic Walking übt man am besten mit einem qualifizierten, zertifizierten Trainer. Es gibt typische Fehler, die Anfänger machen und ohne Anleitung gar nicht bemerken. Das kann dazu führen, dass man sich statt zu entkrampfen nur weiter verkrampft und seiner Gesundheit damit einen Bärendienst erweist.
Jörg Schefes Tipps für Nordic-Walker
- Wer im Wald läuft, braucht einen stabilen Halbschuh mit grobem Profil. Grundsätzlich ist weicher Waldboden immer harten Böden vorzuziehen.
- Für harte Böden wie Asphalt empfehle ich Laufschuhe mit einer weichen, dämpfenden Sohle.
- Bei den Stöcken kommt es vor allem auf die individuelle Länge für die jeweilige Körpergröße an. Der Stock sollte aus Aluminium oder einer Carbon-Graphit-Kombination bestehen.
Grundsätzlich gilt: Je kraftvoller ein Nordic-Walker sich abstößt, desto steifer sollte das Material sein. Der Stock vibriert dann weniger. So lassen sich Belastungen und Verletzungen am Ellenbogen – der sogenannte Tennisarm – vorbeugen.
- Die Schlaufe sollte auf die Handgröße angepasst sein. Es gibt verschiedene Schlaufengrößen.
- Der Griff besteht am besten aus feuchtigkeitsaufnehmendem Kork.
- Für die Stockspitze empfehle ich eine sogenannte Vidia-Spitze, das ist eine Hartmetalllegierung, die auch bei härteren, festgetretenen Sandböden einen sicheren Einstich garantiert. Auf Asphalt läuft man am besten mit einem aufgesetzten Gummi-Pad, um einen guten Abstoß zu erreichen.
- Und: Auf jeden Fall sollte man sich zu Beginn im Fachgeschäft oder von einem ausgebildeten Nordic-Walking-Trainer beraten lassen!
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