Wie wichtig sind Deutschen Infos über Kliniken?
KKH-Ärztin: Neue Krankenhaussuche unterstützt bei Informationsbedarf zum Eingriff
Hannover, 18.01.2024
Ob Knie-Spiegelung, Kaiserschnitt oder Künstliches Hüftgelenk: Wenn ein medizinischer Eingriff in einem Krankenhaus bevorsteht, sind laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse medizinische Informationen über die Klinik im Vorfeld für die Mehrheit der Deutschen bedeutsam. So halten 87 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 70 Jahren Angaben zu den Fachrichtungen und jeweils 72 Prozent Komplikationsraten und Mindestmengen für wichtig oder sogar sehr wichtig. Auch während eines stationären Aufenthaltes legen die Umfrage-Teilnehmenden mehr Wert auf eine qualifizierte, medizinische, individuelle Betreuung als auf Zimmerausstattung und Service (Anteil „(sehr) wichtig“: jeweils über 80 Prozent versus 61 Prozent). Gut jedem dritten Umfrage-Teilnehmenden sind Aspekte wie zum Beispiel qualitativ hochwertiges Krankenhausessen und Unterbringung im Einzelzimmer weniger wichtig oder unwichtig. „Wird man als Ärztin um Rat gebeten, lauten die ersten Fragen eigentlich immer: Kennen Sie in der Einrichtung das medizinische Personal? Machen die den Eingriff häufig? Hört man was von Komplikationen? In der Öffentlichkeit wird viel über Einbettzimmer und Services gesprochen, aber es ist noch immer zuallererst die Qualität der medizinischen Behandlung, die über die Wahl des Krankenhauses entscheidet“, erklärt Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse.
Eigentlich sollten deutsche Kliniken ab April 2024 per Gesetz verpflichtet werden, ihre Daten zur Behandlungsqualität öffentlich zu machen. Aufgrund des Einspruchs einiger Bundesländer wurde das Klinik-Transparenzgesetz Ende 2023 aber in den Vermittlungsausschuss geschickt. Dort wurde es jedoch bislang nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Am 2. Februar soll der Bundesrat laut Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach nun erneut über das Vorhaben entscheiden. Laut forsa-Umfrage der KKH hielt 2023 die deutliche Mehrheit (84 Prozent) eine Krankenhausreform zur Verbesserung der Versorgungs- und Behandlungsqualität für notwendig.
Schon heute ist es möglich, sich im Vorfeld eines Krankenhausaufenthaltes über gewisse Parameter zu informieren. „Als KKH bieten wir eine neue Online-Krankenhaussuche an, die Angaben zu behandelten Fallzahlen, Spezialisierungen und Qualitätsindikatoren aufzeigt. Hier können sich Versicherte und Interessierte bereits jetzt im Internet ein umfangreiches Bild anhand einer Umkreissuche von den Kliniken und den dort durchgeführten Eingriffen machen und einen Vergleich der Häuser durchführen“, so Dr. Hermeneit. Die Ärztin rät, dieses Instrument auf der Website https://www.kkh.de/krankenhaussuche zu nutzen, um sich im Vorfeld einer geplanten medizinischen Maßnahme über die Einrichtung bestmöglich zu informieren. „Wichtig ist es, eine selbstbestimmte Auswahl und Entscheidung treffen zu können. Wer Fragen hat, kann diese mit der überweisenden Facharzt- oder Hausarztpraxis klären. Auch ein Vorab-Gespräch in der durchführenden Klinik hilft, Ängste vor dem Eingriff zu minimieren“, weiß die Medizinerin.
Dass Sorgen vor einem Klinikaufenthalt bestehen, zeigte die forsa-Umfrage ebenfalls. 2023 äußerte gut jeder Vierte (27 %) Ängste vor einem Krankenhausaufenthalt, damit war das Vor-Corona-Niveau (2019: 29 Prozent) fast wieder erreicht. Während der akuten Corona-Krise war der Anteil der Besorgten auf 17 Prozent (2020) gesunken.
Das Marktforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse seit 2019 einmal im Jahr bundesweit repräsentativ ca. 1.000 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren telefonisch zum Thema Patientensicherheit befragt – zuletzt vom 8. bis 11. August 2023.
Über die KKH
Mit rund 1,6 Millionen Versicherten, einem Haushaltsvolumen von 7,5 Milliarden Euro und rund 4.000 Mitarbeitenden zählt die KKH Kaufmännische Krankenkasse als eine der größten bundesweiten Krankenkassen zu den leistungsstarken Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.
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