Kooperationsprojekt: „Mobil im Alter im Setting stationäre Pflege“
KKH intern
Menschen bewegen sich je nach Alter in unterschiedlichen Lebenswelten. Das sind die Orte, an denen sich ihr Alltag abspielt. Orte des Wohnens, Lernens und Arbeitens. Bei den Kleinsten ist es die Kita, später dann die Schule. Bei Erwachsenen ist es neben der Arbeitsstätte oft die Gemeinde, der Stadtteil, ein Verein oder eine Selbsthilfeorganisation. Im hohen Alter kann die Lebenswelt auch eine Pflegeeinrichtung sein. All diese Lebenswelten haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, denn an diesen Punkten setzt eine wirkungsvolle Gesundheitsförderung an.
Die KKH bietet deshalb präventive Projekte zur Gesundheitsförderung im Setting an. Unser Ziel ist es, Ansätze zu verbreiten, die wirken. Deshalb arbeiten wir mit kompetenten Kooperationspartnern zusammen. Gemeinsam finden wir heraus, welche Konzepte und Programme sinnvoll sind. Dabei gehen wir wissenschaftlich vor: Wir führen Pilotprojekte durch und bewerten die Ergebnisse. Am Ende stellen wir nur die Projekte zur Verfügung, die wirklich effektiv sind.
Das Projekt „Mobil im Alter im Setting stationäre Pflege“ läuft seit August 2020 und ist auf zwei Jahre ausgelegt. Die Verlängerung bis Ende 2023 ist bereits geplant. 48 Pflegeeinrichtungen in zwölf Bundesländern nehmen daran teil.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu stürzen – das gilt auch für Menschen, die in stationären Pflegeeinrichtungen betreut werden. 50 Prozent von ihnen stürzen einmal im Jahr, etwa ein Drittel sogar mehrmals. Wir untersuchen deshalb im Rahmen des Projekts, ob es möglich ist, Stürze zu vermeiden, wenn man vorher das Sturzrisiko eines Menschen genau kennt und darauf abgestimmte Bewegungseinheiten anbietet.
Damit das gelingt, stellen wir mit einem Fragebogen und einer speziellen App zunächst per Videoanalyse fest, wie mobil bzw. sturzgefährdet die Pflegebedürftigen sind. So ermitteln wir das individuelle Sturzrisiko der jeweiligen Personen. Mit den Ergebnissen der App können Pflege- und Therapiekräfte dann geeignete Gruppenangebote planen und koordinieren. Im weiteren Verlauf sind auch einrichtungsübergreifende Workshops geplant, damit sich die beteiligten Einrichtungen über ihre Erfahrungen austauschen können. Am Schluss des Projekts werten wir unsere Ergebnisse zusammen mit der Forschungsgruppe Geriatrie der Berliner Charité aus.
Es ist bekannt, dass die Pflegekräfte aufgrund der angespannten Personalsituation neben ihren „Routineaufgaben“ häufig nur wenig Zeit haben, individuelle Maßnahmen für einzelne Bewohner zu entwickeln und umzusetzen. Ganz zu schweigen davon, dass eine kontinuierliche Anpassung an den Bedarf nötig wäre und auch die Wirksamkeit immer wieder überprüft werden müsste. All das sind Handlungsfelder, bei denen wir mit unserem Projekt unterstützen möchten. Diese Präventionsarbeit nützt also nicht nur den Pflegebedürftigen, sondern kann auch die Pflegekräfte entlasten. Wünschenswert wäre es, im Zuge dessen kostenintensive Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten stehen hier zur Verfügung.
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