Von Anfang an in guten Händen
Die Geburt eines Kindes ist einer der emotionalsten Momente im Leben der Eltern. Wie gut, dass die KKH die Gesundheit werdender Mütter, Väter und ihrer Babys engmaschig begleitet.
Im Rahmen unserer Leistungen für Schwangere und werdende Familien erstatten wir Versicherten die Kosten für Untersuchungen, Behandlungen und Services im Wert von bis zu 500 €. Wann dieses Angebot individuell sinnvoll ist, weiß Vijitha Sanjivkumar. Sie ist examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin mit langjähriger Berufserfahrung. Mit ihren Zusatzqualifikationen unterstützt sie seit 2020 unser Kompetenzteam Medizin in Hannover.
Frau Sanjivkumar, die KKH bietet jetzt einen Test auf B-Streptokokken an. Ist dieses Bakterium für Schwangere gefährlich?
In der Regel sind B-Streptokokken für Erwachsene nicht gefährlich, da die Infektion meistens keine Beschwerden verursacht und vom Immunsystem bekämpft wird. Auch während der Schwangerschaft stellt die Ansiedlung dieses Bakteriums im Genital- und Analbereich oft kein Risiko dar, da das Baby durch die Fruchtblase geschützt wird.
Warum kann ein B-Streptokokkentest trotzdem sinnvoll sein?
Etwa 20 Prozent der Schwangeren weisen eine Besiedelung mit derartigen Bakterien auf, doch eine Infektion verläuft meist unbemerkt. Der Test kann dabei helfen, den Erreger vor der Entbindung zu entdecken und Gegenmaßnahmen einzuleiten, um das Baby zu schützen. Infiziert sich das Baby während der Geburt damit, können Erkrankungen wie eine Blutvergiftung oder eine Gehirnhautentzündung die Folge sein.
Wird die Schwangere bei einem positiven Test sofort behandelt?
Nein, aber spätestens vier Stunden vor der Geburt erhält die werdende Mutter einmalig Antibiotika, denn die Ansteckungsgefahr ist während der Geburt am größten. Nach der Geburt wird das Baby auf Infektionsanzeichen beobachtet. Treten diese auf, erhält es sofort eine Therapie.
Ähnlich ist es bei Toxoplasmose: nicht schlimm für die Mutter, aber gefährlich für das Baby – wieso?
Toxoplasmose wird durch Parasiten hervorgerufen, die beispielsweise durch Katzenkot, rohe Fleisch- und Wurstwaren verbreitet werden. Bei Erwachsenen verursacht der Erreger in der Regel keine Beschwerden. Nach der ersten Infektion besteht oft ein dauerhafter Schutz. Tritt die Infektion jedoch erstmals während der Schwangerschaft auf, kann es Folgen für das ungeschützte Baby haben. Hierzu zählen beispielsweise Hör- oder Sehschäden.
Und wie wird Toxoplasmose behandelt?
Je nach Schwangerschaftswoche mit bestimmten Medikamenten. Außerdem kann es notwendig sein, zusätzlich Folinsäure, nicht zu verwechseln mit Folsäure, einzunehmen. Dadurch werden schwere Knochenmarksschäden beim Ungeborenen verhindert. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen stellen sicher, dass es Mutter und Kind gut geht.
Unabhängig davon übernehmen wir die Kosten für bestimmte Arzneimittel, darunter auch Folsäure. Sollte jede Schwangere diese Mittel einnehmen?
Nein, nicht ohne ärztliche Rücksprache, denn eine Überversorgung kann die Entwicklung des Kindes stören. Eine ausgewogene Ernährung deckt bei gesunden Frauen den täglichen Nährstoffbedarf, jedoch kann sich dieser während der Schwangerschaft verändern. Manche Frauen entwickeln dann einen Mangel an Eisen, Magnesium oder Folsäure. Hier können ärztlich verordnete Nahrungsergänzungsmittel helfen.
Manche Schwangere leidet an Zahnfleischbluten. Woran liegt das?
Durch die hormonelle Umstellung wird das Zahnfleisch stärker durchblutet. Das kann beim Zähneputzen zu Zahnfleischbluten führen. Ohne eine Behandlung können sich Bakterien vermehren und das Ungeborene gefährden. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Zahnfleischinfektion mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten einhergeht. Um der Vermehrung von Erregern entgegenzuwirken, kann zusätzlich zur regelmäßigen Mundhygiene eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll sein.
Und was genau wird bei der Hebammenrufbereitschaft vereinbart?
Einige werdende Eltern wünschen sich, dass die Geburt von jemandem betreut wird, den sie bereits kennen. Daher gibt es die Hebammenrufbereitschaft: Ab der 37. Schwangerschaftswoche steht der Schwangeren zu jeder Zeit eine selbstgewählte, freiberufliche Hebamme zur Verfügung. Diese betreut die werdende Mutter, hilft ihr bei der Geburtsvorbereitung und ist auch bei der Geburt mit dabei.
Unsere zusätzlichen Leistungen für Schwangere und werdende Familien
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