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Gemeinsam die beste Therapie auswählen

Shared Decision Making ist eine Kommunikationsform zwischen Arzt und Patient. Ziel ist es, Informationen auszutauschen und eine medizinische Entscheidung gemeinsam auf Augenhöhe zu finden. Dabei stellen sowohl der Arzt als auch der Patient Fragen und beantworten diese. Ausschlaggebend ist, dass der Arzt den Patienten in alle wichtigen Aspekte mit einbezieht. Der Patient wiederum bespricht seine Anliegen offen und erklärt seine Präferenzen. Ziel ist es, gemeinsam über eine angemessene medizinische Behandlung zu entscheiden und diese zu verantworten. Dadurch können auch die Erfolgschancen einer Behandlung erhöht werden.

1. Diagnose:

Beim Hausarzt erhalten Sie eine Verdachts- oder gesicherte Diagnose. Zur weiteren Abklärung oder Therapie kommt zum Beispiel eine Operation in Frage und Ihr Arzt überweist Sie dafür in die chirurgische Abteilung des UKSH.

2. Auflistung aller medizinisch vertretbaren Handlungsoptionen:

Unabhängig davon, in welcher Abteilung Sie aufgenommen werden, wird im UKSH sorgfältig geprüft, welche Behandlungsoptionen für Sie in Frage kommen. Gegebenenfalls gibt es weitere Optionen, wie zum Beispiel abwarten und beobachten, Medikamente oder statt einer Operation eine Präzisionsbestrahlung.

3. Medizinische Aufklärung:

Sie werden von SDM-geschultem Fachpersonal neutral über die persönlichen Vorteile und Risiken aller Alternativen aufgeklärt, basierend auf drei Fragen:

Welche Möglichkeiten haben Sie?

  • Zum Beispiel Abwarten und Beobachten oder eine Operation

Was sind allgemein die Chancen und Risiken jeder dieser Möglichkeiten?

  • Zum Beispiel: Welche Chancen und Risiken hat die Operation? Was kann passieren, wenn abgewartet und beobachtet wird?

Wie sind die Chancen und Risiken in Ihre spezielle Situation einzuordnen?

  • Zum Beispiel kann im speziellen Fall aufgrund von Alter und Begleiterkrankungen das Risiko einer Operation deutlich höher sein
  • Berücksichtigt werden hier aber auch Begleitumstände, zum Beispiel: Ist eine für Ihren Therapieerfolg notwendige anschließende mehrmonatige Reha für Sie gerade praktikabel?

Auf Ihren Wunsch unterstützen ausgebildete Decision Coaches bei Ihrer individuellen Entscheidung.

Nähere Informationen zum SDM Entscheidungsprozess sowie Erklärvideos finden Sie hier.

Das Angebot richtet sich an alle KKH Versicherte, die eine der folgenden Diagnosen erhalten haben: 

Allgemeine-, etc. Kinderchirurgie

  • Nierenlebendspende – ja oder nein?
  • Starkes Übergewicht – konservative Behandlung oder Operation?
  • Tiefsitzendes Rektumkarzinom – welches Dickdarmstoma?
  • Rektumkarzinom – Radiochemotherapie vor OP?
  • Blinddarmentzündung – Antibiotika oder OP?
  • Künstlicher Darmausgang – was ist beim Stoma zu beachten?

Anästhesiologie

  • Nicht-spezifischer chronischer Kreuzschmerz – welche Maßnahmen werden empfohlen?

Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie

  • Pulmonalklappendefekt – Bei Erstersatz Zugang über Herzkatheter oder Operation?
  • Blutverdünnung nach Fontanoperation – ja oder nein?

Dermatologie

  • Neurodermitis – welches Medikament?
  • Schuppenflechte – welches Medikament?
  • Aktinische Keratose – PDT vs. Exzision vs. Lokaltherapie
  • Allergie – Immuntherapie via SCIT oder SLIT?

Gynäkologie und Geburtshilfe

  • Entfernung der Gebärmutter – teilweise oder ganz?
  • Entfernung der Gebärmutter – welche Operation?
  • Senkung der Scheide oder der Gebärmutter – wie operieren?
  • Brustaufbau – unter oder über dem Brustmuskel?
  • Beckenendlage – Kaiserschnitt oder spontane Geburt?
  • Endometriose – welche Medikamente?
  • Gebärmutterhalskrebs – minimalinvasive oder offene Operation?
  • Pränataldiagnostik

Herz- und Gefäßchirurgie

  • Bypass-Operation – Welches Blutgefäß für den Bypass?
  • Herzklappenersatz – biologisch oder mechanisch?
  • Großes Bauchaortenaneurysma – Stent oder Operation?

Innere Medizin I

  • Schweres Asthma – welche Medikamente?
  • Colitis ulcerosa – Dickdarmentfernung?
  • Darmkrebs-Screening ab 50 – ja oder nein?
  • Morbus Crohn – Biologica-Therapie?
  • Pankreastumor (IPMN) – Operation oder Abwarten?
  • Rauchentwöhnung – wie aufhören?
  • Zirrhose bei Leberkrebs – systemische Therapie oder Ablation?
  • rheumatoide Arthritis – konventionalle Basistherapie und Cortisonpräparate
  • rheumatoide Arthritis – Biologika und JAK-Hemmer
  • Palliativmedizin und ACP (advanced care planning)
  • Hypercholesterinämie – der Präventionsrechner

Innere Medizin II

  • An einer Studie teilnehmen – was spricht dafür, was dagegen?
  • Was ist wichtig für eine gute Entscheidung?
  • Myelodysplastisches Syndrom (MDS) – Allogene Stammzelltransplantation?

Innere Medizin III

  • Koronare Herzkrankheit (Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator)
  • Vorhofflimmern – Wie Schlaganfall vermeiden?
  • Symptomatisches Vorhofflimmern – Katheterablation oder Medikamente?
  • Koronare Herzkrankheit (Dreigefäßerkrankung) – Bypass oder Stent?
  • Aortenklappenstenose – Welche Herzklappen-OP?
  • Entscheidung über ein Herzunterstützungssystem
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – Konservative Therapie oder PTA?
  • Krankhafte Herzvergrößerung – Defibrillator oder nur Medikamente?

Innere Medizin IV

  • Chronische Niereninsuffizienz (Nierenersatzverfahren)
  • Bluthochdruck – Wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen?

Kieferorthopädie

  • Zu enger Kiefer – Zähne ziehen oder nicht ziehen?

Kinder- und Jugendmedizin I

  • Juvenile Arthritis – Steroid Injektion vs. Stoß vs. Oral

Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie

  • Kollumfraktur – konservative Behandlung oder Operation?

Neurochirurgie

  • Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule – Wie weiter?
  • Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich – Konservative Therapie oder Operation?
  • Intracranielles Aneurysma – Abwarten oder Behandeln?
  • Schwerer Tremor – weiter Medikamente, Ultraschall oder tiefe Hirnstimulation?

Neurologie

  • Epilepsie
  • Schubförmige Multiple Sklerose (Basistherapie)
  • Fortgeschrittene Parkinsonerkrankung – Pumpen oder Tiefe Hirnstimulation?
  • Asymptomatische Karotisstenose (ohne Symptome)
  • Neurologische Erkrankungen im Alter
  • Neuropathischer Schmerz
  • Symptomatische Karotisstenose (mit Symptomen)

Nuklearmedizin

  • Morbus Basedow – Radiojodtherapie oder OP?
  • Heißer Knoten – Radiojodtherapie oder OP?

Ophthalmologie

  • Katarakt – jetzt oder später operieren?

Orthopädie und Unfallchirurgie

  • Handgelenksbruch – welche Behandlung?
  • Implantat nach Knochenverletzung – entfernen oder belassen?
  • Kniegelenksarthrose – künstliches Kniegelenk oder konservative Behandlung?
  • Kreuzbandriss – Operation oder konservative Behandlung?
  • Hüftdysplasie – welche Möglichkeiten gibt es?
  • Hüftgelenksarthrose – künstliches Hüftgelenk oder konservative Behandlung?

Strahlentherapie

  • Vestibularis-Schwannom – Operation oder Bestrahlung?
  • Brustkrebs nach Operation – welche Bestrahlung?

Zahnärztliche Prothetik

  • Der zahnlose Patient – Vollprothese, Halbprothese oder Implantat?

Zahnerhaltungskunde

  • Erkrankungen des Zahnnervs – den Zahn erhalten oder ziehen?

  • Klinik für Allgemeine, Viszeral- Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I
  • Klinik für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie
  • Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
  • Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
  • Klinik für Innere Medizin I
  • Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie
  • Klinik für Nuklearmedizin
  • Klinik für Strahlentherapie
  • Klinik für Zahnärztliche Prothetik
  • Klinik für Zahnerhaltungskunde
  • Klinik für Ophthalmologie         
  • Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten: Hämatologie und Onkologie
  • Klinik für Neurologie
  • Klinik für Kieferorthopädie

Alle Optionen im Blick: Sie können sicher sein, dass Sie von allen diagnostischen oder therapeutischen Optionen wissen, die für Sie derzeit in Frage kommen, bevor Sie eine Entscheidung für sich treffen.

Neutrale Aufklärung: Alle Optionen werden Ihnen in gleicher Weise und Tiefe erklärt.

Individuelle Einordnung: Sie erfahren nicht nur allgemein von den Möglichkeiten, sondern erhalten auch eine ganz persönliche Einordnung, welche speziellen Chancen und Risiken bei Ihnen damit einhergehen.

Entscheidungshilfe: Sie bleiben mit den Informationen nicht allein. Auf Wunsch unterstützen Sie ausgebildete Decision Coaches dabei, die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.

Medizinisch und situativ: Hier geht es nicht nur darum, was medizinisch die beste Entscheidung wäre. Auch wird berücksichtigt, was am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrer aktuellen Situation passt.

Das Ziel ist, dass Sie Teil Ihres Behandlungsteams werden und eine Entscheidung treffen und umsetzen, die sich für Kopf und Bauch richtig anfühlt.

Ihr behandelnder Arzt möchte Sie zur weiteren Diagnostik oder Behandlung in eine Klinik überweisen? Besprechen Sie mit ihm, ob dafür eine der zertifizierten Kliniken des UKSH in Frage kommt.

Je nach Situation können Sie auch telefonisch mit den Ambulanzen direkt klären, ob und wie eine Vorstellung dort möglich ist.

Wenn Sie an unserem Angebot teilnehmen, entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten. Ihre Behandlungen im Rahmen dieses Angebotes werden ganz einfach über Ihre elektronische Gesundheitskarte abgerechnet.

Als KKH arbeiten wir bereits daran, dieses Angebot für Sie auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten. Bis dahin können Sie aber auch schon einiges tun: Stellen Sie Ihrem Arzt diese drei Fragen, um in Ihren Entscheidungsprozess eingebunden zu werden:

  1. Welche Möglichkeiten habe ich?
  2. Was sind die Vor- und Nachteile jeder Behandlungsmöglichkeit?
  3. Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Vor- und Nachteile bei mir auftreten?

Weitere Informationen rund um das Thema Shared Decision Making (SDM) finden Sie hier.

 

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