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Innovative digitale Versorgung verbessert Situation von Menschen mit „Schaufensterkrankheit“

Schon lange ist bekannt, dass ein Gehtraining mit zu den wichtigsten nichtmedikamentösen Maßnahmen bei pAVK gehört. Besonders wirksam sind sogenannte strukturierte Gehtrainings, bei denen unter Anleitung mindestens 3-mal pro Woche für 30 bis 60 Minuten trainiert wird. Doch flächendeckende Angebote fehlen und noch besser wären ganz individuell anpassbare Trainings jeden Tag. Folgen dieser Unterversorgung können sein: Immobilität und schlimmstenfalls (verfrühte) Bein-Amputationen. Grund genug für uns ein Angebot zu entwickeln, um die Betroffenen optimal zu unterstützen und sie vor den Folgen der Erkrankung zu bewahren.

Ein Konzept, wie ein erfolgreiches Gehtraining zu den Patienten kommt, gab es zum Zeitpunkt des Projektstarts noch nicht. Durch unser Projekt sollte mit einem strukturierten Versorgungsansatz Abhilfe geschaffen werden. Teilnehmende des Projektes erhielten verschiedene Versorgungsangebote, deren Wirksamkeit im Rahmen einer Studie erforscht wurde.

Um den Erfolg der Maßnahmen messen zu können, wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt umfassendes Informationsmaterial zu pAVK und aktuell bestehenden Präventionsangeboten. Die andere Gruppe erhielt zusätzlich einen Aktivitätstracker, der Informationen zum Gehtraining und zur Herzfrequenz erfasste und diese telemetrisch an Gesundheitsberaterinnen und -berater übermittelte.

Zusammen mit den behandelnden ärztlichen Praxen und den Teilnehmenden wurden individuelle Pläne erstellt, um Training und Ernährungsweise in Kombination mit der verordneten Medikation zu optimieren. Unterstützt wurden die Teilnehmenden während des gesamten Projektes zudem durch ein engmaschiges Coaching. Für ein erfolgreiches Gehtraining mussten die Betroffenen täglich bis an die Schmerzgrenzen gehen. Das erfordert viel Motivation, die mit diesem individuellen Konzept über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden konnte.

Die Teilnehmenden wurden in einer begleitenden Studie zu drei Zeitpunkten befragt. Die Gruppe mit dem Aktivitätstracker gab dabei an, dass:

  • sich ihre Beschwerden durch das engmaschige Coaching und regelmäßige Gehtraining verbessert haben
  • sich ihre Gehstrecke deutlich verlängert hat
  • dies zu einem positiven Einfluss auf die gesamte körperliche Fitness führte und damit einhergehend zu einer verbesserten Lebensqualität
  • sie mit dem Projekt sehr zufrieden waren

Für die Vergleichsgruppe, die ausschließlich Informationsmaterial erhielt, also nicht am Gehtraining und am telefonischen Coaching teilnahm, konnten die beschriebenen Erfolge nicht nachgewiesen werden. 

  • Michael K.: "Üben, üben, üben! Nicht sagen, das kann ich nicht, sondern probieren."
  • Gisela B.: "Ich bin froh, dass es mir besser geht."  
  • Karl-Heinz S.: "Ich trau mich wieder zu gehen."
  • Gerold S.: "Ich muss was tun. Ich habe gemerkt, es tut mir gut."
  • Gottfried P.: „Je länger ich laufe, desto besser wird es. Das mache ich weiter“
  • Hans-Peter R.: „"Ich gehe bewusster mit mir um und höre mehr in mich rein."
  • Klaus-Dieter J.: „"Das Armband und das Tagebuch haben mir viel geholfen."
  • Regina K.: Ich fühle mich meiner Krankheit nicht mehr so ausgeliefert, weil ich sie schon allein durch das Gehen beeinflussen kann. Das hätte ich nie gedacht.
*Die Namen der Zitatgebenden wurden geändert.

Das Projekt wurde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Der Fonds fördert innovative Projekte im Gesundheitswesen mit dem Ziel, neuen vielversprechende Versorgungsideen den Weg in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen zu ebnen. Wir als KKH haben das Heft in die Hand genommen und uns geeignete Kooperationspartner gesucht, um diesen innovativen Ansatz umzusetzen.

Partner der qualitativ hochwertigen Versorgungsform der KKH waren:

  • Techniker Krankenkasse
  • mhplus BKK
  • IEM GmbH
  • Philips GmbH, das Telemedizinische Zentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung sowie Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie

Aufgrund der positiven Ergebnisse des Projekts „Besser versorgt bei pAVK“ setzen wir uns dafür ein, dass schon bald deutlich mehr Versicherte mit pAVK von solchen oder ähnlichen Angeboten profitieren können. Sobald es Neuigkeiten hierzu gibt, informieren wir Sie auf unserer Internetseite, über Newsletter und unsere Versichertenzeitschrift.

Sie wollen aktiv werden, wissen aber nicht so recht, was und wieviel Ihnen guttut? Sprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten oder Physiotherapeuten. Sie können mit Ihnen gemeinsam einen Plan ausarbeiten und auch gleich geeignete Angebote in der Nähe empfehlen

Sich mit anderen Menschen regelmäßig treffen, plaudern und nebenbei noch was für Ihre Gefäße tun? Dann könnte eine Gefäßsportgruppe in Ihrer Nähe genau das Richtige sein. Unter diesem Link finden Sie auch die Kontaktdaten zu regionalen Selbsthilfegruppen. Gibt es keine Gefäßsportgruppen können diese z. B. Kontakte für gemeinsame Spaziergänge vermitteln oder geeignete Angebote von Physiotherapeuten oder Fitnessstudios empfehlen.

Wir bezuschussen qualitätsgeprüfte, attraktive Bewegungsangebote wie Nordic-Walking oder Aqua-Fitness – auch bei pAVK. Stöbern Sie doch mal durch unsere Sport- und Bewegungsangebote und besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten, welche davon für Sie geeignet sind.

In den eigenen vier Wänden oder in der Nachbarschaft – Schritt für Schritt aktiver werden kann man überall. Viele Übungen mit Anleitungen und Tipps finden Sie z. B. im Ratgeber „Gehtraining – Gezielte Übungen für einen schmerzfreien Alltag“. Gegen einen Kostenbeitrag von 9 € zzgl. MwSt. und Versandkosten können Sie ihn unter info@deutsche-gefaessliga.de bestellen.

So richtig wirksam bei pAVK ist ein Gehtraining, das an die Schmerzgrenze geht – aber wie motiviert man sich dafür? Die Antwort lautet: Schritt für Schritt und mit viel Kreativität.

  1. Machen Sie sich zunächst bewusst, was Sie bisher in Ihrem Leben motiviert hat und was Ihnen Spaß gemacht hat: War es eine schöne Umgebung? Die Gesellschaft von Menschen? Wettbewerb? Oder wenn Sie anderen helfen konnten?
  2. Überlegen Sie dann, wie Sie diese Vorlieben für das Gehtraining einsetzen könnten. Manche Betroffene führen z. B. Hunde aus, gehen mit den Kindern der Nachbarn auf den Spielplatz oder sammeln beim Spaziergang Müll auf. Andere telefonieren beim Gehen mit Freunden, hören Musik oder Hörbücher.
  3. Steigern Sie sich nach und nach. Fangen Sie mit Zielen an, die Ihnen machbar erscheinen und probieren Sie aus, was Ihnen allein oder mit anderen am meisten Spaß macht.

Macht ein Schrittzähler alles einfacher? Jein. Ob Schrittzähler, App oder ein anderes Hilfsmittel – es hilft dann, wenn es Ihre Motivatoren verstärkt. Wenn Sie es lieben, Daten zu sammeln und es Sie anspornt jeden Tag einen Schritt mehr auf dem Konto zu sehen, dann ist ein Schrittzähler für Sie genau das Richtige. Wenn es Sie antreibt, dass jemand anders Ihre Fortschritte wahrnimmt, dann könnte ein Online-Forum helfen. Sie wissen schon, was Sie motiviert? Dann stöbern Sie doch gleich mal im App-Store, ob sich dafür ein passendes Helferlein findet.

Wir sind Vorreiter im Gesundheitscoaching und verfügen über langjährige Erfahrung in der individuellen Betreuung von Versicherten zum Beispiel mit Herz-Kreislauferkrankungen, wie der Herzschwäche. Weiterhin bieten wir ein Früherkennungsprogramm für Vorhofflimmern und das Disease Management für Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit an. 

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