#MANtalHealth – mentale Gesundheit bei Männern

Die mentale Gesundheit von Frauen ist genauso wichtig wie die der Männer. Jedoch werden psychische Erkrankungen bei Männern deutlich seltener diagnostiziert als bei Frauen und dennoch entfallen 75 % aller vollendeten Suizide in Deutschland auf Männer. Daher muss auch auf die mentale Gesundheit von Männern aufmerksam gemacht werden, denn etwa 7.000 Männer sterben im Jahr durch Suizide. Das sind runtergerechnet knappe 19 pro Tag, die keinen anderen Ausweg aus ihren seelischen Belastungen als den Tod sehen.

Diese erschreckende Zahl ist oftmals eine Folge des Verschweigens und Verdrängens der eigentlichen psychischen Probleme. Denn viele Männer versuchen immer noch ihre seelischen Probleme zu verstecken und das nicht nur vor dem Freundeskreis und der Familie, sondern auch vor Ärzten und Ärztinnen. Dort werden vornehmend die körperlichen Symptome an Stelle der psychischen geschildert, weshalb Ärzte und Ärztinnen psychische Erkrankungen wie Depressionen selten diagnostizieren.

Die Ursache für das Verschweigen und Ignorieren von seelischen Problemen bei Männern ist häufig, dass bei dem Thema psychische Gesundheit immer noch Geschlechterrollen den Umgang mit der Thematik dominieren. Nach denen gelten Männer, die ihre Gefühle zeigen, traurig sind oder gar weinen, als unmännlich und schwach. Sie seien dann kein „echter Mann“ mehr. Auf Grund dessen verstecken sich viele Männer hinter ihrer Stärke, leiden jedoch innerlich. Dieses Bild ist meist anerzogen und wird schon im Kindesalter mit Sätzen wie „Jungs weinen nicht“ und „Du benimmst dich wie ein Mädchen“ vermittelt. Schon Herbert Grönemeyer singt in seinem Lied „Männer“, dass Männer keinen Schmerz kennen und furchtbar stark sind.

Doch besonders mit seinem Refrain und der Songzeile „Wann ist ein Mann ein Mann?“ möchte er auf das reale Problem für viele Männer aufmerksam machen. Daraus ergibt sich auch der Druck wie ein „echter Kerl“ zu wirken, der eine starke Schulter zum Ausweinen bieten kann. Dieser gesellschaftliche Druck lastet auf vielen Männern und hemmt sie offen über ihren Gesundheitszustand zu sprechen. Außerdem verleitet dies dazu, Gefühle zu unterdrücken. Das vermittelte „männliche Weltbild“ passt nicht mit psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen zusammen bzw. steht vielen Männern für einen offenen Umgang mit ihren Problemen im Weg.