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Die Schilddrüse als Schlüsselorgan

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das sich vorne am Hals befindet. Trotz ihrer geringen Größe hat sie eine wichtige Bedeutung für unseren Körper. Die Schilddrüse bildet die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), welche sich auf viele Körperfunktionen auswirken. Diese Hormone steuern beispielsweise:

  • Stoffwechsel (Energie, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße)
  • Herz-Kreislauf (Herzfrequenz, Blutdruck)
  • Gehirn und Psyche
  • Muskeln
  • Verdauung
  • Wachstum und Entwicklung

Die Schilddrüse funktioniert wie ein Motor in unserem Körper. Sie reguliert mit den Hormonen, wie schnell und aktiv der Körper arbeitet. Zum Beispiel sorgen die Hormone dafür, dass das Herz unter ihrem Einfluss schneller schlägt.

Eine gesunde Schilddrüse stellt also sicher, dass viele lebenswichtige Funktionen unseres Körpers im Gleichgewicht sind. Sie beeinflusst entscheidend, wie fit und wohl wir uns fühlen.

Schilddrüse

Die Schilddrüse ist in einen Regelkreis des Körpers eingebunden, durch den die Hormonausschüttung im Gleichgewicht gehalten wird.

  1. Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) im Gehirn schüttet TSH (Schilddrüse-stimulierendes Hormon) ins Blut aus.
  2. Als Reaktion darauf bildet die Schilddrüse die Hormone Trijodthyronin (T3) sowie Thyroxin (T4) und gibt sie ins Blut ab. Diese Hormone regulieren den Stoffwechsel und eine Vielzahl von Körperfunktionen.
  3. T3 und T4 hemmen wiederrum im Gehirn die Produktion von TSH und begrenzen so die Menge an TSH im Blut. Das sorgt dafür, dass die Schilddrüsenhormone in der benötigten Menge im Körper vorhanden sind.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion bildet der Körper nicht genügend Schilddrüsenhormone, was verschiedene Symptome auslösen kann. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme
  • Depressive Verstimmung
  • Gewichtszunahme
  • Kälteempfindlichkeit
  • Trockene Haut und brüchige Haare
  • Verstopfung
  • Zyklusstörungen bei Frauen

Die Beschwerden entwickeln sich meist schleichend und werden daher häufig über längere Zeit nicht bemerkt. In der Regel lassen sich die Symptome durch eine frühzeitige Therapie zuverlässig behandeln.

Die Schilddrüsenunterfunktion wird in eine latente und eine manifeste Form unterteilt.

Bei einer latenten Schilddrüsenunterfunktion ist der Wert des TSH (Schilddrüse-stimulierendes Hormon) im Blut erhöht, während die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) im Normbereich liegen. Oft bestehen keine oder nur sehr milde Beschwerden. Die latente Form wird daher häufig zufällig entdeckt, etwa im Rahmen einer Routineuntersuchung. Bei einer latenten Form der Erkrankung besteht jedoch ein erhöhtes Risiko, eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion zu entwickeln.

Unter einer manifesten Schilddrüsenunterfunktion ist zu verstehen, dass im Körper nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone vorhanden sind. Der TSH-Wert im Blut ist erhöht und gleichzeitig sind die Schilddrüsenhormone T3 und T4 zu niedrig. Der Mangel der Schilddrüsenhormone macht sich oft durch spürbare Beschwerden bemerkbar.

Wenn Sie verschiedene Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Konzentrationsstörungen bei sich bemerken, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. In der Regel kann mit einer einfachen Blutuntersuchung erkannt werden, ob eine Schilddrüsenunterfunktion bei Ihnen vorliegt. Dafür ist der wichtigste Blutwert das Hormon TSH (Schilddrüse-stimulierendes Hormon), das die Aktivität der Schilddrüse steuert.

Wenn das TSH über einen bestimmten Normwert hinaus erhöht ist, handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion. In Ergänzung werden oft die Werte der Schilddrüsenhormone gemessen, vor allem des freien Thyroxins (fT4). Sind diese Werte im Normbereich, liegt eine latente Schilddrüsenunterfunktion vor. Wenn sie zu niedrig sind, handelt es sich um eine manifeste Unterfunktion. Ob eine Behandlung erfolgt, hängt schließlich von der Art der Schilddrüsenunterfunktion (latente oder manifeste Form) und weiteren Faktoren ab.

Liegt eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion vor, erfolgt die Behandlung in der Regel mit einem Medikament, das ein künstlich hergestelltes Schilddrüsenhormon enthält. Dabei handelt es sich meist um den Wirkstoff Levothyroxin. Dieser ersetzt das fehlende Hormon und unterstützt den Körper dabei, wieder wie gewohnt zu arbeiten. Die Dosierung des Medikaments wird je nach Bedarf angepasst und regelmäßig kontrolliert, um eine Über- oder Unterbehandlung zu vermeiden.

Bei einer latenten Schilddrüsenunterfunktion richtet sich die Entscheidung über eine Behandlung nach Alter, Beschwerdebild und der Höhe des TSH-Werts der Patientin oder des Patienten. Dabei ist auch eine medikamentöse Behandlung mit dem Wirkstoff Levothyroxin möglich, dessen Dosierung regelmäßig geprüft wird. Wenn bei einer latenten Form keine Therapie begonnen wurde, wird die Kontrolle des TSH-Werts alle sechs bis zwölf Monate empfohlen. So werden mögliche Veränderungen im Blick behalten.

Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich bei den meisten Menschen gut behandeln. Wenn die Therapie richtig eingestellt ist, bestehen in der Regel keine oder wenig Einschränkungen in der Lebensqualität.

Die häufigste Ursache der Schilddrüsenunterfunktion in Deutschland ist die Hashimoto-Thyreoiditis – eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und ihre Funktion nach und nach einschränkt. Ein weiterer Auslöser ist Jodmangel, da Jod ein zentraler Baustein für die Schilddrüsenhormone ist. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch infolge einer Radiojodtherapie oder einer Operation entstehen, wenn dabei größere Mengen an Schilddrüsengewebe geschädigt oder entfernt werden. Bei manchen Menschen ist die Schilddrüse bereits von Geburt an nicht vollständig ausgebildet oder fehlt ganz. Darüber hinaus gibt es Medikamente, die als Nebenwirkung die Hormonproduktion der Schilddrüse beeinflussen können.

Wenn Sie sich intensiver mit dem Thema Schilddrüsenunterfunktion beschäftigen möchten, finden Sie verlässliche und gut aufbereitete Informationen bei verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften und Organisationen. Nachfolgend finden Sie Beispiele:

  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Auf der Webseite der Fachgesellschaft für Endokrinologie finden Sie medizinische Informationen zur Schilddrüsenunterfunktion, einschließlich typischer Symptome sowie Details zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Die Endokrinologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Hormonen im Körper beschäftigt.
  • Deutsches Schilddrüsenzentrum: Die Webseite des deutschen Schilddrüsenzentrums bietet umfassende Einblicke in Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere in die Schilddrüsenunterfunktion. Sie liefert tiefergehende Informationen zu Ursachen, Auswirkungen auf die Psyche und aktuellen Studienergebnissen.
  • Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.: Der Verein bietet ausführliche und aktuelle Informationen zu verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen, deren Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten sowie Selbsthilfegruppen.

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