Gut vorbereitet mit der Kliniktasche zur Geburt: Was Sie brauchen – und wann Sie packen sollten

Viele Hebammen empfehlen, die Tasche spätestens ab . Schwangerschaftswoche griffbereit zu haben – so sind Sie gut vorbereitet, sollte die Geburt vor dem errechneten Termin beginnen. Frauen, die bereits Kinder haben oder mit einer Frühgeburt rechnen müssen, starten oft früher (33. SSW). 

Das Packen selbst ist oft mehr als eine Pflicht: Es ist ein bewusster Schritt Richtung Geburt.  Ob im Flur, im Auto oder neben dem Bett – Ihre Tasche sollte einen festen Platz haben, damit diese stets griffbereit ist. 

Die Devise lautet: praktisch, persönlich und wohltuend – ganz gleich, ob Sie Ihr Kind per Kaiserschnitt oder vaginal zur Welt bringen. Im Zentrum steht der Wohlfühlfaktor. Neben bequemer Kleidung – etwa weiten Nachthemden oder Stillshirts – gehören warme, rutschfeste Socken, Unterwäsche, Wochenbettbinden oder Flockenwindeln, Still-BH, Stilleinlagen und etwas zum Umziehen für den Heimweg zur Grundausstattung. Auch Pflegeartikel wie Shampoo und Duschgel, Zahnbürste und -creme, Haarbürste, Lippenbalsam und bei Bedarf Haargummis sollten nicht fehlen. 

Viele Frauen nehmen einen leichten Bademantel und eine eigene Wasserflasche mit. Ein eigenes Handtuch und Hausschuhe sind ebenfalls praktisch. Wer mag, packt noch ein kleines Kissen ein. Und weil mit Musik vieles leichter ist, erstellen Sie sich gern eine Playlist – für mehr Vertrautheit im Geburtsraum und im Klinikzimmer.  

Wenn Sie bestimmte Wünsche haben, kann außerdem ein vorformulierter Geburtsplan hilfreich sein – sprechen Sie diesen gut mit Ihrer Begleitperson ab. Und um auf Nummer sicher zu gehen, packen Sie den Plan am besten ebenfalls in Ihre Kliniktasche.

Neben dem Mutterpass sind Ihr Personalausweis und Ihre Versicherungskarte (eGK) wichtig. Wenn Sie verheiratet sind, denken Sie daran, Ihre Heiratsurkunde beziehungsweise Ihr Familienstammbuch mitzunehmen. Bei unverheirateten Paaren sind Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung wichtig. 

Besitzen Sie einen Allergiepass oder sind medizinische Besonderheiten zu berücksichtigen? Dann gehören diese Informationen ebenfalls in Ihre Kliniktasche.

Was sollte in die Kliniktasche zur Geburt für das Baby?

Das Neugeborene braucht nur eine kleine Erstausstattung: Wickelbodys, Strampler, Mützchen und Söckchen genügen für die ersten Tage. Eine kleine Decke, ein weiches Tuch und für Herbst- und Winterkinder ein wollender Overall sind ideal für den Heimweg. Pflegeprodukte wie Windeln oder Feuchttücher sind in der Klinik meist vorhanden, können aber in kleiner Auswahl zur Sicherheit mitgenommen werden.

Was braucht Ihre Begleitperson?

Viele Partner und Partnerinnen unterschätzen, wie lange die Geburt im Kranken- oder Geburtshaus dauern kann. Umso wichtiger ist es, dass auch sie entweder eine eigene Kliniktasche packen oder einige Sachen noch in Ihrer Kliniktasche Platz finden. Bequeme Kleidung, ein Wechselshirt, etwas zu essen, ein Ladegerät sowie Bargeld für den Automaten oder Parkgebühren gehören auf jeden Fall dazu. Ein Buch oder Musik helfen dabei, die Wartezeit zu überbrücken – und gleichzeitig präsent zu bleiben.

Drei einfache Pack-Tipps für Ihre Kliniktasche

• Tipp 1: Packen Sie in Etappen – für den Kreißsaal oder Geburtsraum, für den Aufenthalt auf der Station und für die Heimfahrt. In dieser ersten Etappe ist es hilfreich, wenn auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin die Sachen zur Seite legt, die sie mitnehmen möchten.  
• Tipp 2: Stellen Sie die Tasche an einem festen Ort ab, den auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin kennt.  
• Tipp 3: Fragen Sie in Ihrer Geburtsklinik oder Ihrem Geburtshaus nach, was bereitgestellt wird – dadurch sparen Sie Platz in Ihrer Kliniktasche für andere wichtige Dinge. 

Unnötig: Dafür ist in Ihrer Kliniktasche kein Platz

Viele Mütter nehmen übrigens viel zu viel mit. Große Kosmetikflaschen, zu viele Outfits oder Hilfsmittel zum Stillen, wie zum Beispiel eigene Stillkissen, sind meist unnötig – vieles stellt die Klinik oder das Geburtshaus. Die Frage „Was braucht man wirklich in der Kliniktasche?“ lässt sich meistens mit: „Weniger als gedacht“ beantworten. 

Oft vergessen und unterschätzt werden Snacks, wenn die Kliniktasche gepackt wird. Dabei sind sie unverzichtbar – denn sie geben Energie – Ihnen als Gebärende und ebenso Ihrer Begleitperson. Ideal sind leicht verdauliche, energiereiche Snacks wie Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte, Traubenzucker oder Kekse. Viele Frauen empfinden es als wohltuend, stilles Wasser, ungesüßten Tee oder Fruchtschorlen mit einem Strohhalm zu trinken. Für die Begleitperson empfehlen sich belegte Brote, eine Thermoskanne mit Kaffee oder Teebeutel nach Wahl. 

Die Kliniktasche ist weit mehr als eine Sammlung von Dingen – sie ist ein Symbol der Fürsorge, der Achtsamkeit und der Vorfreude. Wer sich Zeit nimmt, sie bewusst zu packen, bereitet nicht nur den Körper, sondern auch den Geist auf die bevorstehende Geburt vor. Sie enthält Kleidung, Unterlagen und Snacks – ja, aber auch ein Stück Kontrolle in einem Moment, der gleichzeitig kraftvoll und unvorhersehbar ist.

Ob Sie die Tasche Stück für Stück füllen oder alles an einem Abend vorbereiten: Nehmen Sie sich Zeit und bereiten Sie sich auf diesen besonderen Tag in Ruhe vor. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, fragen Sie in der Klinik nach, was bereitgestellt wird – und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, was Ihnen wirklich guttut. Denn letztlich zählt nicht, ob die Tasche perfekt gepackt ist – sondern dass Sie sich damit sicher und bereit fühlen.