Was ist der Eisprung – und warum ist er so wichtig?

Die Eizellen sind von Geburt an im Eierstock angelegt und ruhen dort, bis sie „geweckt“ werden. Zu Beginn jedes Zyklus reifen mehrere dieser Eizellen in kleinen Bläschen – den sogenannten Follikeln – heran. Nur einer von ihnen setzt sich durch: der sogenannte Leitfollikel. Unter dem Einfluss des Hormons LH (Luteinisierendes Hormon) platzt dieser Follikel schließlich auf – das ist der eigentliche Eisprung. Die Eizelle wird in den Eileiter abgegeben und kann dort befruchtet werden.

Tritt keine Befruchtung ein, wird die Eizelle zusammen mit der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut wieder abgestoßen – die Menstruation beginnt. Wird die Eizelle befruchtet, kann sie sich wenige Tage später in die Gebärmutter einnisten – eine Schwangerschaft beginnt.

Im „Bilderbuchzyklus“ mit 28 Tagen erfolgt der Eisprung etwa an Tag 14. Doch kaum eine Frau hat einen so regelmäßigen Zyklus. Zykluslängen zwischen 21 und 35 Tagen sind völlig normal – und auch der Zeitpunkt des Eisprungs kann variieren. Während die erste Zyklushälfte unterschiedlich lang sein kann, ist die zweite Zyklushälfte mit rund 14 Tagen relativ konstant.

Deshalb gilt: Der Eisprung findet meist 14 Tage vor der nächsten Regelblutung statt – unabhängig davon, wie lang der gesamte Zyklus ist.

Wer seine fruchtbaren Tage berechnen möchte, kann sich an der Knaus-Ogino-Methode orientieren. Dafür notieren Sie sich mehrere Monate lang die Zykluslänge und rechnen dann:

• Erster fruchtbarer Tag = Kürzester Zyklus minus 18
• Letzter fruchtbarer Tag = Längster Zyklus minus 11

Ein Beispiel: Bei Zykluslängen zwischen 26 und 32 Tagen liegt das fruchtbare Fenster zwischen dem 8. und 21. Zyklustag.

Noch einfacher funktioniert es mit einem digitalen Hilfsmittel: Die KKH bietet ihren Versicherten kostenfreien Zugang zum BabyCare-Programm. Neben dem BabyCare- Ratgeber und einem persönlichen Fragebogen, der Ihnen ganz individuelle Tipps und Ratschläge für Ihre Schwangerschaft gibt, können Sie auch die BabyCare-App kostenlos nutzen. Diese führt Sie nicht nur durch Ihre Schwangerschaft, sondern hilft Ihnen auch mit wichtigen Tipps zur Empfängnis weiter. Das Programm beinhaltet zudem einen digitalen Eisprungsrechner.

Der Eisprung lässt sich nicht nur berechnen, sondern auch beobachten. Viele Frauen spüren körperliche Veränderungen:

· Temperaturanstieg: Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur um 0,4–0,5 °C. Wer regelmäßig misst, erkennt Muster.

· Veränderter Zervixschleim: Um den Eisprung herum wird der Schleim klar, spinnbar und glasig – ein Zeichen für hohe Fruchtbarkeit.

· Mittelschmerz: Manche Frauen spüren ein Ziehen im Unterbauch – meist einseitig – genau zurzeit der Ovulation.

· LH-Teststreifen: Ein Ovulationstest aus der Drogerie misst den LH-Anstieg im Urin und kann den Eisprung voraussagen.

Wer schwanger werden möchte, sollte die fruchtbaren Tage bewusst nutzen. Wer gerade keinen Kinderwunsch hat, sollte an diesen Tagen zusätzlich verhüten – zum Beispiel mit Kondomen oder anderen Methoden der Empfängnisverhütung.

Der Eisprung ist ein wichtiger Anhaltspunkt im Zyklus. Ob Sie einen Kinderwunsch haben oder einfach Ihren Körper besser kennenlernen möchten – es lohnt sich, den eigenen Zyklus zu beobachten. Mit etwas Übung erkennen Sie, wann Ihr Körper besonders empfänglich ist. So können Sie die richtige Entscheidung für Ihre Gesundheit und Ihre Familienplanung treffen.