Gestresst? Entdecken Sie Wege zur Stressbewältigung
08.05.2024 • 6 Minuten Lesedauer
Klar, jeder Mensch ist mal gestresst. Aber wann ist Stress gefährlich und welche Maßnahmen helfen, ihn zu bewältigen?
Morgens noch schnell den Mixer angeworfen und einen Smoothie gezaubert, anschließend die Kinder zur Kita gebracht. In der U-Bahn fix die E-Mails durchgeklickt und im Büro die To-Do-Liste abgearbeitet. Zwischendurch auf dem Handy Nachrichten beantwortet, und auf dem Heimweg im Stau steckengeblieben. Für viele von uns ist Stress ein ständiger Begleiter. Das Problem dabei: Immer mehr Menschen werden dadurch krank.
So zeigt unsere Auswertung aus dem Sommer 2023 einen deutlichen Anstieg der Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei jungen Menschen und eine zunehmende Anzahl von Fehlzeiten aufgrund von Stress im Job. Die Daten verdeutlichen, dass die Fehlzeiten unserer Versicherten aufgrund seelischer Leiden vom ersten Halbjahr 2022 zum ersten Halbjahr 2023 um 85 Prozent gestiegen sind.
In einer Forsa-Umfrage gaben außerdem 84 Prozent der 18- bis 70-Jährigen an, sich gelegentlich gestresst zu fühlen. Bei 43 Prozent tritt dieser Zustand sogar häufig oder sehr häufig auf. Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet ebenfalls Stress als eine der bedeutendsten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Höchste Zeit also, den Stress in seine Schranken zu weisen!
Was ist Stress?
Der Duden beschreibt Stress als eine "erhöhte Beanspruchung, Belastung physischer oder psychischer Art". Im Alltag zeigt sich Stress oft als anhaltende Anspannung, Rastlosigkeit, Druck und das Gefühl, überfordert zu sein. Wer gestresst ist, findet kaum zur inneren Ruhe und verliert leicht den Blick für das Wesentliche.
In früheren Zeiten, als es darum ging, zu überleben, hatte diese Anspannung durchaus einen Sinn. Dank der körperlichen Alarmbereitschaft waren unsere Vorfahren perfekt auf eine Flucht oder einen Kampf vorbereitet. Der sogenannte „Fight-or-flight“-Mechanismus sorgte dafür, dass wir unter akutem Stress schneller laufen oder weiter springen konnten – eine überlebenswichtige Reaktion des Körpers, um Gefahren abzuwenden.
Schon gewusst?
Wenn wir eine Situation als kontrollierbar erleben, sei es durch aktives Gestalten oder Akzeptieren, wirkt Stress vitalisierend (Eustress). Fühlen wir uns hingegen kontrolliert und ausgeliefert, empfinden wir dies als Einengung, Rückzug oder Hilflosigkeit (Disstress).
Wenn der Körper aus dem Gleichgewicht gerät
Stress wird dann zu einer Gefahr für die Gesundheit, wenn es uns nicht gelingt, nach stressigen Phasen wieder in ruhigere Zeiten zu finden. Genauer gesagt: Wenn die Balance des Lebens gestört ist und der Wechsel zwischen Anspannung und Erholung aus dem Gleichgewicht gerät. Oder wenn uns der Stress überrollt und wir keinen Weg finden, ihn zu bewältigen oder auszugleichen. Dann wird unser Körper regelrecht mit Stresshormonen wie Noradrenalin, Adrenalin und Kortisol überflutet. Sie bewirken:
- Erhöhte Herzfrequenz
- Beschleunigung der Atmung
- Anstieg des Blutdrucks
- Erhöhung des Blutzuckerspiegels
- Erweiterung der Bronchien
- Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen.
Der Körper erhält zunächst einen Energy-Push und Gehirn sowie Muskeln werden mit noch mehr Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig werden Funktionen der Verdauungs- oder Geschlechtsorgane für eine Weile runtergefahren, um Energie zu sparen. Wenn die Stressfaktoren aber nicht nachlassen, kommt es zu Dauerstress. Die Folge: Wir fühlen uns überfordert, bedroht und ausgeliefert. Unsere Leistungsfähigkeit nimmt ab und wir sind anfälliger für Krankheitserreger. In solchen Momenten kann Stress zu einer ernsthaften Bedrohung werden, die unsere Lebensqualität beeinflusst und die Entstehung von Krankheiten begünstigt.
Welche Symptome treten auf?
Der Körper ist der erste Signalgeber, wenn wir überlastet sind. Häufig ignorieren wir jedoch die Warnsignale. Dabei macht sich die hohe Belastung oft schon mit folgenden Symptomen bemerkbar:
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Verspannungen im Kiefer, Nacken oder in den Schultern
- Druck im Brustkorb
- Zähneknirschen
- Verdauungsprobleme
- Magenschmerzen
- Hautprobleme
- Schweres Atmen oder Atemnot
Stress beeinflusst auch unsere mentale Verfassung, die Konzentrationsfähigkeit und unsere Gefühlswelt. Sind wir überlastet, kommen wir kaum zur Ruhe und können uns nur schwer auf anstehende Aufgaben konzentrieren. Dazu können Gefühle wie Wut, Gereiztheit, Nervosität, Angst, Unsicherheit oder Hilflosigkeit auftreten. Besonders, wenn der Schlaf gestört ist und wir nachts nicht gut ein- oder durchschlafen können, setzt die notwendige Erholung des Körpers aus. Ein Teufelskreis entsteht!
Was man selbst gegen Stress tun kann
Um auch in Zeiten hoher Anspannung und Leistungsanforderungen gesund zu bleiben, ist es wichtig, Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, die nicht nur Energie spenden, sondern auch dabei unterstützen, sich nach stressigen Phasen zügig und effektiv zu regenerieren. Neben einer gesunden Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung und Entspannung sind hier weitere Tipps, die zusätzlich helfen können:
- Der Sache auf den Grund gehen: Probleme zu identifizieren und anzusprechen ist der erste bedeutende Schritt, um dem Dauerstress zu entkommen. Finden Sie heraus, welche Faktoren in Ihrem Leben Stress verursachen. Dann können Sie aktiv Maßnahmen ergreifen, um diese Situationen zu vermeiden oder Strategien zu entwickeln, um besser damit umzugehen.
- Den Überblick behalten: Um den großen Berg an Aufgaben besser zu bewältigen, ist es hilfreich, ihn in kleinere To-Do's aufzuteilen. Terminkalender oder Aufgabenlisten sind ein gutes Instrument, um Struktur in den Tages- oder Wochenablauf zu bringen.
- Regelmäßig tief durchatmen: Wenn wir gestresst sind, neigen wir dazu, schnell und flach zu atmen, wodurch der Körper weniger Sauerstoff aufnimmt. Bewusste längere Atemzüge fördern die Entspannungsfähigkeit. Auch im Autostau, in der S-Bahn oder am Schreibtisch lassen sich kurze Atemübungen schnell einbauen!
- Die Seele baumeln lassen: Wer sich in seiner Freizeit mit schönen und befriedigenden Aktivitäten beschäftigt, ist gelassener und zufriedener. Das gemeinsame Essen mit Freunden oder der Familie kann eine persönliche Energiequelle sein, genauso wie das Lesen eines guten Buchs bei einer Tasse Tee am Abend.
- Den Blick fürs Positive behalten: Ob ein Stressauslöser eine Stressreaktion im Körper auslöst, hängt ganz davon ab, wie man ihn bewertet. Durch eine optimistische Einstellung und einen aufmerksamen Umgang mit sich selbst können Sie viele Lebensbereiche positiv beeinflussen und Stress von vornherein vermeiden.
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