Das kann die elektronische Patientenakte (ePA)
12.11.2025 • 5 Minuten Lesedauer
Die Gesundheit ist das höchste Gut – und sie produziert für jeden einzelnen Menschen Daten. Die ePA sorgt für Überblick.
12.11.2025 • 5 Minuten Lesedauer
Die Gesundheit ist das höchste Gut – und sie produziert für jeden einzelnen Menschen Daten. Die ePA sorgt für Überblick.
Die „elektronischen Patientenakte“ – kurz ePA – setzt der Zettelwirtschaft ein Ende: Wo versteckt sich der Impfpass? Und wo liegt nochmal das U-Heft fürs Kind? Trotz ihrer gelben Signalfarbe wissen sich solche Dokumente gut zu verstecken, wenn es drauf ankommt. Von Arztbriefen, Medikationsplänen, Röntgenbildern und OP-Berichten ganz zu schweigen. Dieses Problem löst die elektronische Patientenakte und wird zum Ort für alle medizinischen Dokumente und Gesundheitsdaten.
Alle wichtigen Informationen liegen künftig nicht mehr in einer Arztpraxis, sondern in einem hoch abgesicherten, geschlossenen digitalen Netzwerk, das speziell für das deutsche Gesundheitswesen entwickelt wurde. Alle Beteiligten – von Arztpraxen über Apotheken bis hin zu Krankenhäusern – sind über dieses System miteinander verbunden. Darauf können andere Fachärztinnen und Fachärzte zugreifen und sich damit leichter als früher einen Überblick verschaffen.
Wer wegen gesundheitlicher Probleme regelmäßig in Behandlung ist, muss verschiedene Einzeldokumente sammeln und mitbringen, anhand derer er den eigenen Gesundheitszustand erklären kann. Die ePA sorgt für Erleichterung: Sie sammelt alle Informationen digital. Komplizierte Erklärungen der Vorerkrankungen entfallen. Überweist die Hausärztin oder der Zahnarzt zu einer Facharztpraxis, erkennt man dort auf einen Blick, was der Grund für die Überweisung war.
Die Patientinnen und Patienten entscheiden dabei selbst, wer die Inhalte wie lange sehen darf – und müssen sich ab sofort keine komplizierten Krankheitsnamen und Diagnosen mehr merken. Auch ein Wechsel in eine neue Praxis, in der man noch unbekannt ist, wird deutlich erleichtert: Auf Knopfdruck lassen sich aktuelle Befunde abrufen.
Alle wichtigen Infos zu Registrierung und Nutzung mit Ihrem Smartphone:
Mehr erfahrenNicht erst im Krankheitsfall, schon bei der Vorsorge hilft die elektronische Patientenakte. Sie sind gerade 35 Jahre alt geworden? Ab diesem Alter bezahlt Ihnen Ihre Krankenkasse ab sofort alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up. Die Ergebnisse dieser und weiterer regelmäßiger Untersuchungen können in der elektronischen Patientenakte gesammelt werden.
Das erste Mal bei einem neuen Hausarzt oder einer neuen Hausärztin? Auf einen Blick zeigt die ePA, welche Vorsorgeuntersuchungen schon gemacht wurden, welche noch gemacht werden sollten und ob es Vorerkrankungen gibt.
Auch Arztbriefe mit Befunden und Diagnosen lassen sich speichern, dazu einfach abfotografieren und hochladen. Wer Kinder hat, die familienversichert sind, kann auch deren elektronische Patientenakte in der eigene ePA-App verwalten.
Versicherte sind mit der ePA gut versorgt - auch im Notfall: Denn dass alle persönlichen Informationen rund um Allergien und Vorerkrankungen hier zusammengetragen sind, kann zum lebensrettenden Faktor werden; zum Beispiel, wenn wegen einer plötzlichen Erkrankung oder eines Unfalls kurzfristig Medikamente verabreicht werden müssen. Voraussetzung ist allerdings, dass der behandelne Hausarzt die Notfalldaten in die ePA eingestellt hat.
Zur Verfügung gestellt wird Versicherten die elektronische Patientenakte automatisch von ihrer Krankenkasse. Alle entscheiden selbst, ob sie die ePA nutzen und welche Informationen sie in der ePA hinterlegen möchten. Wer kein Interesse hat, kann der Nutzung widersprechen.
Für die digitale Speicherung medizinischer Daten und Patientenakten gelten weiterhin strenge Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben. Die Daten in der elektronischen Patientenakte (ePA) werden in hochsicheren Rechenzentren der Krankenkassen verschlüsselt gespeichert. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über sichere Authentifizierungsverfahren, wie die Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und einer persönlichen PIN. Zusätzlich kann die ePA-App weitere Sicherheitsmaßnahmen wie PIN-Eingabe oder biometrische Verfahren erfordern. Dadurch ist sichergestellt, dass selbst im Falle eines Verlusts oder Diebstahls des Smartphones kein unbefugter Zugriff auf die gespeicherten Daten möglich ist.
Für alle, die sich für die Nutzung der ePA entscheiden: Selbstverständlich lassen sich Informationen und Dateien auch von Ihnen selbst löschen.
Um die ePA selbstständig nutzen zu können, brauchen Versicherte eine App: Am einfachsten lässt sich die elektronische Gesundheitsakte auf dem Smartphone nutzen. Ab Juli 2025 gibt es aber auch die Möglichkeit, sie vom Desktop-Computer einzusehen und zu bearbeiten. Wer kein Smartphone und keinen Computer besitzt, kann in der Praxis um Einsicht in die elektronische Patientenakte bitten.
Wir von der KKH informieren auf unserer Website ausführlich darüber, wie Versicherte Ihre ePA beantragen und welche Funktionen sie nutzen können. Dazu gehört auch der Schutz der persönlichen Gesundheits- und Krankheitsdaten, zu dem wir alles Wissenswerte zusammengestellt haben: darunter zum Beispiel die Antwort auf die Frage, wie Sie die Inhalte der ePA-App schützen können, wenn Sie Ihr Smartphone verloren haben.
Die Gesundheit sei das höchste Gut, heißt es. Deshalb sollten wir die damit verbundenen Daten sorgsam, sortiert und sicher aufbewahren. Dabei hilft die elektronische Patientenakte. Mit ihr geht die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland im Sinne der Versicherten einen entscheidenden Schritt vorwärts.
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