Tampons: beliebte Menstruationsartikel

Die ersten Tampons aus gepresster Watte kamen in Deutschland 1950 auf den Markt und wurden schnell eine beliebte Alternative zur Binde. Heute gibt es viele verschiedene Größen, Marken und Varianten. Klassische oder „normale“ Tampons bestehen aus gepresster Baumwolle, Viskose oder einer Mischung aus beiden Materialien. Oft sind sie von einer dünnen Hülle aus synthetischen Fasern umgeben, die das Einführen in die Vagina erleichtert. Bio-Tampons bestehen ausschließlich aus zertifizierter Bio-Baumwolle und kommen ohne synthetische Bestandteile aus. 

Sowohl beim klassischen als auch beim Bio-Tampon ermöglicht ein Rückholbändchen das leichte Entfernen des Tampons. Saugstärken von „Mini“ bis „Super Plus“ sind erhältlich, je nach Blutung. Einige Modelle verfügen über einen Applikator: Mit dieser Einführhilfe aus Kunststoff oder Pappe kann der Tampon in die Vagina eingeführt werden, ohne direkt in die Scheide zu fassen. Ein Plus für mehr Hygiene. Allerdings entsteht durch die Einmal-Applikatoren zusätzlicher Verpackungsmüll. 

Eine Besonderheit sind sogenannte Soft-Tampons: schwammartige, fadenlose Tampons ohne Rückholbändchen, die auch beim Sex getragen werden können. Sie haben meist eine Lasche oder Öffnung, mit der man sie greifen kann. Das Entfernen ist jedoch schwieriger als beim klassischen Tampon. Bei starken Regelschmerzen oder Endometriose empfinden manche Frauen das weichere Tragefühl jedoch als angenehm. Tipp: Am besten einfach ausprobieren, welche Tampon-Variante für die eigenen Bedürfnisse die Richtige ist.

Mit ein wenig Übung gelingt es ganz einfach, Tampons zu benutzen. Sie können ab der ersten Periode verwendet werden, hilfreiche Tipps finden Einsteigerinnen in den Anleitungen der Tampon-Hersteller. 

Wichtig: Um zu verhindern, dass Keime in den Intimbereich geraten, sollten Sie sich vorher unbedingt die Hände gründlich mit Seife waschen. Es empfiehlt sich, stets die zur Blutungsstärke passende Tampon-Größe zu wählen. Zu große beziehungsweise zu stark saugende Tampons können die Scheide bei schwacher Periode unnötig austrocknen und das Wechseln erschweren. Der Tampons sollte regelmäßig gewechselt werden, bevor er komplett durchtränkt ist: im Schnitt alle vier bis sechs Stunden. Länger als acht Stunden sollte er tagsüber, aber auch in der Nacht beim Schlafen, nicht in der Vagina bleiben. Auch nach dem Schwimmen oder Baden sollte der Tampon zügig gewechselt werden, da er sich mit chlor- oder keimhaltigem Wasser vollsaugen kann.

Werden Tampons richtig verwendet, gelten sie als medizinisch unbedenklich. Sorgen, dass Spuren von Schwermetallen oder Pestizidrückstände in Tampons giftig für den Körper sein könnten, scheinen unbegründet: Dem Bundesamt für Risikobewertung zufolge sind gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten. 

Immer wieder taucht auch die Frage auf, welche Rolle das Toxische Schocksyndrom (TSS) bei der Nutzung von Tampons spielt. Dabei bilden bestimmte Bakterien (in der Regel Staphylococcus aureus) giftige Stoffe, die das Immunsystem überaktivieren können. Typische Symptome sind Fieber, Blutdruckabfall, Hautausschlag sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Minimiert werden kann das Risiko laut BfR durch Hygiene und den regelmäßigen Wechsel der eingeführten Tampons.