Periodenunterwäsche: Die nachhaltige Alternative zu Tampons und Binden

Ein Periodenslip besteht aus mehreren Lagen – je nach Hersteller. Meist nimmt eine obere Lage das Menstruationsblut auf und leitet es in das Innere des Slips weiter, damit sich die Periodenunterwäsche nicht feucht anfühlt. 

In der Mitte befindet sich eine antibakterielle Lage, die die Flüssigkeit aufsaugt wie ein Schwamm und Geruchsbildung entgegenwirken soll. Außen sorgt eine Membran dafür, dass das Blut im Slip bleibt und nicht ausläuft. Je nach Modell und je nach Stärke der Menstruation kann ein Periodenslip so viel Blut aufnehmen wie mehrere Tampons.

Hersteller geben oft eine Saugkraft pro Slip an, die etwa sechs Tampons entspricht. Genau wie bei anderen Hygieneartikeln für die Menstruation ist die Tragedauer jedoch individuell sehr verschieden und richtet sich nach der Stärke der Blutung.

Was sagen Gynäkologinnen und Gynäkologen zur Periodenunterwäsche? Wird der Menstruationsslip richtig angewendet, gilt er in der Regel als hygienisch unbedenklich. Das Infektionsrisiko ist nicht erhöht. Wichtig ist jedoch, die Slips oft genug zu wechseln, etwa ein bis drei Mal pro Tag. Bei starker Blutung ist die Tragezeit entsprechend kürzer.

Nachts können die meisten Modelle etwa acht bis zwölf Stunden getragen werden. 

Für den Wechsel gibt es wiederverwendbare Beutel, in denen man die benutzte Unterwäsche unterwegs transportieren kann. Wichtig: Den getragenen Slip nicht luftdicht in einen Plastikbeutel ohne Luftzufuhr packen, da sonst vermehrt Gerüche und Bakterien entstehen können. Stattdessen den Beutel locker verschließen und den Slip baldmöglichst auswaschen.

Wird Periodenunterwäsche bei 30 Grad sauber?

Nach dem Tragen sollte man die Menstruationshose am besten mit kaltem Wasser ausspülen. Danach kann sie mit der normalen Wäsche in die Maschine gegeben und gewaschen werden – je nach Herstellerangabe. 30 Grad sollten bei einer gesunden Scheidenflora ausreichen, doch Studien dazu gibt es noch nicht. 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Slips kaufen, die bei 60 Grad waschbar sind, um mehr Bakterien abzutöten – oder zu Wäschedesinfektionsmitteln greifen. Bitte keine Weichspüler oder Bleichmittel verwenden, da diese die Funktion des Menstruationsslips beeinträchtigen können.

Wer sich für Menstruationsslips entscheidet, kann viel Abfall sparen: Weltweit verbrauchen Mädchen und Frauen jährlich 45 Milliarden Tampons und Binden. Jede Frau benutzt demnach bis zu 17.000 Tampons und Binden in ihrem Leben. 

Dank der Wiederverwendbarkeit lässt sich über eine längere Zeit Geld sparen, allerdings müssen zu Beginn mehrere Slips angeschafft werden. Kostenpunkt: etwa 20 bis 40 € pro Periodenhose. Während Tampons bei leichter Blutung die Scheidenschleimhaut austrocknen können, wird die natürliche Feuchtigkeit durch den außen liegenden Menstruationsslip nicht beeinträchtigt. Die Hosen können auch eine gute Unterstützung für Frauen sein, die bewusst auf Tampons, Binden oder Einwegprodukte verzichten und Free Bleeding bevorzugen – das freie Bluten.

Welche Nachteile hat Periodenunterwäsche? Kritikerinnen bemängeln den Einsatz von antibakteriellen Wirkstoffen wie Silberionen in den Periodenslips. Sie könnten bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen und möglicherweise die gesunde Bakterienflora der Haut beeinträchtigen. Bei sehr starker Menstruation können die Slips zudem an ihre Grenzen stoßen und müssen mit anderen Hygieneartikeln wie Tampons kombiniert werden. Manche Nutzerinnen stört zudem ein leicht feuchtes Gefühl während des Tragens, das sich trotz hoher Saugkraft nicht ausschließen lässt. Gebrauchte Hosen müssen außerdem unterwegs ausgetauscht und mitgenommen werden. 

Periodenunterwäsche hat sich als Alternative für Frauen etabliert, die während ihrer Menstruation auf Nachhaltigkeit setzen möchten. Allerdings ist es wichtig, die potenziellen Nachteile im Blick zu behalten, wie beispielsweise die Möglichkeit von Allergien durch antibakterielle Stoffe oder das gelegentliche Gefühl von Feuchtigkeit. Die Entscheidung hängt letztendlich von individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab.