Klimawandel & Gesundheit – gibt es einen Zusammenhang?

Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde steigt. Gleichzeitig verändern sich Regenzeiten, Jahreszeiten verschieben sich, Sommer werden heißer, Winter milder. Unwetter, Trockenperioden oder Hitzewellen treten häufiger auf. Diese Entwicklungen beeinflussen nicht nur die Natur, sondern wirken sich direkt auf den Alltag und das körperliche Wohlbefinden aus.

Hitzewellen und gesundheitliche Folgen

Die Anzahl heißer Tage nimmt zu – und mit ihnen die körperlichen Belastungen. Bei hohen Temperaturen gerät der Kreislauf unter Druck. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme oder Schwindel sind häufige Begleiterscheinungen. In besonders heißen Sommern kommt es vermehrt zu Hitzschlägen oder Kreislaufzusammenbrüchen, vor allem bei älteren Menschen, kleinen Kindern oder Personen mit Vorerkrankungen.

Verlängerte Pollensaison und steigende Allergieraten

Pflanzen beginnen früher zu blühen und produzieren mehr Pollen. Dadurch verlängert sich die Allergiesaison teilweise um Wochen. Wer unter Heuschnupfen oder Asthma leidet, spürt die Folgen deutlich: mehr Symptome, längere Belastung, neue Reize durch sich ausbreitende Pflanzenarten wie Ambrosia. Auch Menschen, die bisher nicht allergisch waren, berichten vermehrt über neue Beschwerden.

Infektionskrankheiten auf dem Vormarsch

Mücken, Zecken und andere Überträger von Krankheitserregern fühlen sich bei wärmeren Temperaturen in neuen Regionen wohl. Inzwischen treten bestimmte Infektionskrankheiten auch in Gebieten auf, in denen sie früher nicht vorkamen. Gleichzeitig begünstigt feucht-warmes Wetter die Verbreitung von Keimen in Lebensmitteln oder im Wasser – ein Risiko vor allem in den Sommermonaten.

Luftqualität und Atemwegserkrankungen

Hohe Temperaturen fördern die Bildung von Ozon in der Luft. In Kombination mit Feinstaub oder anderen Schadstoffen entstehen Reizgase, die die Atemwege belasten. Besonders Kinder und Menschen mit Asthma oder chronischer Bronchitis reagieren empfindlich auf solche Gase. Auch gesunde Menschen spüren oft ein Kratzen im Hals, Kurzatmigkeit oder trockene Augen.

Psychische Gesundheit unter Druck

Extreme Wetterlagen, starke Veränderungen der Umwelt oder das Gefühl von Unsicherheit können auch psychisch belasten. Naturereignisse wie Überschwemmungen oder Waldbrände wirken emotional nach. Viele Menschen empfinden Sorge um die Zukunft oder erleben eine anhaltende innere Unruhe im Zusammenhang mit Umweltveränderungen. Diese Belastung zeigt sich in Schlafstörungen, Gereiztheit oder einem Gefühl von Überforderung.

Besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen

Nicht jeder kann sich gleichermaßen schützen. Kinder reagieren empfindlicher auf Hitze und schlechte Luft. Ältere Menschen dehydrieren schneller und können Temperaturveränderungen schlechter ausgleichen. Wer gesundheitlich vorbelastet ist oder unter chronischen Erkrankungen leidet, hat oft weniger Spielraum, sich an neue Bedingungen anzupassen. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: In der Stadt heizen sich Wohnungen schneller auf, auf dem Land fehlt oft die medizinische Versorgung.

Bereiten Sie sich auf heiße Tage vor. Viel trinken, leichte Kleidung, kühle Räume und bewusstes Ausruhen helfen dem Körper, besser durch den Sommer zu kommen. Wenn möglich, vermeiden Sie körperliche Anstrengung in den heißen Stunden des Tages.

Achten Sie auf Ihre Umgebung. Lüften Sie früh morgens oder spät abends, halten Sie Räume tagsüber mit Rollläden oder Vorhängen kühl. Ventilatoren oder kühlende Tücher können zusätzlich entlasten. 

Stärken Sie Ihr Immunsystem. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf machen Sie widerstandsfähiger gegenüber Umweltreizen.

Informieren Sie sich über Pollenflug, Luftqualität oder Hitzewarnungen. Viele Apps und Websites helfen dabei, den Alltag entsprechend zu planen und zu schützen. 

Ein bewusster Lebensstil unterstützt nicht nur Ihre Gesundheit, sondern wirkt auch präventiv. Wer das Fahrrad statt des Autos nutzt, auf regionale Lebensmittel achtet oder klimafreundlich einkauft, entlastet gleichzeitig die Umwelt und tut sich selbst etwas Gutes.