Resilienz – die Fähigkeit, dem Stress zu widerstehen
01.10.2025 • 5 Minuten Lesedauer
Belastungen aller Art gehören zum Leben: Im Beruf, in der Familie oder in der Gesellschaft kommt es immer wieder zu besonderen Herausforderungen, die Stress auslösen können. Wir haben acht Tipps wie Sie Ihre Resilienz stärken können.
Was bedeutet Resilienz?
Als Resilienz bezeichnet man in der Psychologie die Fähigkeit, mit starken Belastungen umzugehen, ohne psychisch oder körperlich krank zu werden. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Bereich Werkstoffkunde. Materialien, die nach einer extremen Spannung oder Belastung wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren, werden als resilient bezeichnet.
Warum ist Resilienz wichtig?
Belastungen aller Art gehören zum Leben: im Beruf, in der Familie oder in der Gesellschaft kommt es immer wieder zu besonderen Herausforderungen, die Stress auslösen können.
Negativ wirkt sich dieser Stress aus, wenn er über einen langen Zeitraum anhält. Dann steigt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Krebs und psychische Erkrankungen. Wenn wir die Fähigkeit haben, mit unserem Stress richtig umzugehen, ist das also ein wirksamer Schutz unserer Gesundheit. Deshalb ist es so wichtig, Resilienz zu entwickeln.
Wie entsteht Resilienz, was gehört dazu?
Die Forschung zeigt: Resilienz ist nicht angeboren. Ihre Basis entsteht in der Kindheit, sie kann aber ein Leben lang gelernt und trainiert werden. Wie resilient ein Mensch ist, erweist sich erst in echten Krisenmomenten. Doch auch bei kleineren Herausforderungen und einem stressigen Alltag bietet sie einen wirksamen Schutz vor Überlastung.
Wichtig für das Entstehen und Erhalten von Resilienz ist ein sicheres soziales Umfeld – Familie und Freundeskreis, auf die im Notfall Verlass ist. Außerdem helfen positive Erfahrungen aus der Vergangenheit, durch die ein Mensch gelernt hat: „Ja, ich kann schwierige Situationen bewältigen.“
Darüber hinaus erleichtert geistige Flexibilität den Umgang mit Stress. Sie hilft dabei, Probleme zu analysieren und aktiv nach Lösungen zu suchen, anstatt in eine „Schockstarre“ zu verfallen oder mit Flucht zu reagieren.
8 Tipps zur Stärkung Ihrer Resilienz
Machen Sie sich ihre eigenen Stärken bewusst
Führen Sie sich vor Augen, welche Krisen Sie bereits bewältigt haben, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Ihnen dabei geholfen haben. Wenn Ihnen nicht sofort etwas einfällt, fragen Sie auch Menschen aus Ihrem persönlichen Umfeld.
Gönnen Sie sich Auszeiten und Abwechslung
Achten Sie besonders in stressigen Zeiten darauf, dass Sie selbst nicht zu kurz kommen. Schaffen Sie am besten einen Gegenpol zu Ihrem Alltag: Wenn Sie im Beruf viel sitzen, suchen Sie Ausgleich durch Sport und Bewegung. Wenn Sie viel allein arbeiten, treffen Sie sich nach der Arbeit mit Freunden oder machen Sie einen Ausflug mit der Familie.
Schaffen Sie Abstand zu Problemen
Oft sind wir in stressigen Situationen so gefangen, dass uns keine Lösung einfällt. Wir denken uns regelrecht fest und blockieren uns dadurch selbst. Da hilft es, das Thema einfach mal ruhen zu lassen und sich gedanklich oder örtlich zu entfernen. Das kann ein Gang nach draußen sein, das Arbeiten an einer ganz anderen Aufgabe oder Ablenkung im Kino oder Theater. So können sich Blockaden lösen und neue Ideen reifen.
Kommen Sie vom Denken zum Handeln
Viele Probleme werden gefühlt immer größer, je länger wir darüber nachdenken. Da kann es helfen, aktiv zu werden und eine Entscheidung zu treffen, anstatt noch länger darüber zu „brüten“. Meist stellt sich dadurch schon ein gutes Gefühl ein – besonders bei kleineren Herausforderungen.
Überprüfen Sie Ihre Anforderungen an sich selbst
Perfektionismus und hohe Erwartungen führen oft zu Stress und Unzufriedenheit. Schauen Sie, an welchen Stellen Sie auch mit 80 Prozent zufrieden sein können. Die anderen merken es oft nicht einmal und für Sie bringt es weniger Stress und mehr Balance.
Ändern Sie den Blickwinkel
Versuchen Sie, Herausforderungen auch einmal von der anderen Seite zu sehen. Wenn es Ihnen gelingt, in einer belastenden Situation auch etwas Positives zu erkennen, dann reduziert das den Stress bereits. Vielleicht fällt es Ihnen danach leichter, eine Lösung zu finden.
Bleiben Sie sich selbst treu
Viele Konflikte entstehen, weil wir versuchen, es anderen recht zu machen oder Dinge zu tun, die wir eigentlich gar nicht tun wollen. Hören Sie in sich hinein und machen Sie sich bewusst, was Ihnen wirklich wichtig ist. Wie möchten Sie sein? Was sind Ihre Ziele? So schaffen Sie es, auch in Krisensituationen authentisch zu bleiben und zu klaren Lösungen zu finden.
Geben Sie sich Zeit zum Üben
Veränderungen brauchen Geduld. Kleine Herausforderungen und Krisen bieten viele Chancen, Verhaltensweisen zu üben, die später bei größeren Problemen hilfreich sein können. Wenn es einmal nicht gelingt, aktiv und lösungsorientiert zu handeln, ist das keineswegs schlimm. Bleiben Sie dran und freuen Sie sich auch an kleinen Fortschritten.