Klima und Gesundheit: Hitzetipps
05.06.2024 • 9 Minuten Lesedauer
Der Sommer ist traditionell die beliebteste Jahreszeit bei uns – das könnte sich ändern ... Als Folge des weltweiten Klimawandels erleben auch wir immer mehr und intensivere Hitzewellen. Sie können zur echten Gefahr für unsere Gesundheit werden. Hier unsere Tipps, wie Sie trotzdem die angenehmen Seiten der heißen Jahreszeit genießen und gleichzeitig die Risiken minimieren können.
Inhalt
- Allgemeine Tipps für heiße Tage
- Kein klimatisierter Arbeitsplatz? Sie können trotzdem was gegen Hitze tun
- Empfehlungen für Sport bei Hitze
- „Suppenkoma“ ade – wie wir auch an heißen Tagen lecker essen können.
- So können wir Großen unsere Kleinen vor Hitze schützen
- Hitzeschutz im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
- Psychische Gesundheit in Zeiten des Klimawandels
- Klima schützen durch kleine Veränderungen im Alltag. Das geht tatsächlich!
Allgemeine Tipps für heiße Tage
Sonne und frische Luft – wunderbar, wenn man dazu ein paar Dinge beachtet:
- Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
- Verlegen Sie körperlich anstrengende Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
- Tragen Sie leichte, luftdurchlässige und locker sitzende Kleidung.
- Halten Sie sich soweit wie möglich in den kühleren oder klimatisierten Räumen von Gebäuden auf.
- Tragen Sie eine Kopfbedeckung oder suchen Sie Schattenplätze, wenn Sie im Freien unterwegs sind.
- Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
- Bei plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden holen Sie sich ärztlichen Rat ein.
Kein klimatisierter Arbeitsplatz? Sie können trotzdem was gegen Hitze tun
- Unterstützen Sie ein angenehmes Raumklima in Arbeits- und Pausenräumen, indem Sie früh morgens lüften, wenn es draußen noch kühl ist.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, indem Sie Jalousien oder Vorhänge zuziehen.
- Passen Sie Ihre Arbeitsaktivitäten nach Möglichkeit an die Temperatur an, indem Sie schwere körperliche Arbeit in die kühleren Morgenstunden verlegen.
- Wenn Sie im Freien arbeiten, tragen Sie Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen, die möglichst viel Haut bedeckt, inklusive Kopfbedeckung und Sonnenbrille, und cremen Sie sich mit Sonnenschutzmittel ein.
- Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, bestenfalls in Form von Wasser und ungesüßtem Tee.
- Sprechen Sie offen mit Ihren Vorgesetzten oder Ihrer Personalabteilung über hitzebedingte Belastungen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen, um den Arbeitsplatz angenehmer zu gestalten.
- Achten Sie bei sich und anderen auf hitzebedingte Warnsignale des Körpers wie Schwindel oder Kopfschmerzen.
Empfehlungen für Sport bei Hitze
- Verschieben Sie Ihr Training auf kühlere Tageszeiten wie den frühen Morgen oder späten Abend.
- Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und trinken Sie regelmäßig Wasser.
- Tragen Sie leichte und luftige Kleidung aus natürlichen Materialien, damit Ihre Haut atmen kann.
- Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor, um Ihre Haut zu schützen.
- Achten Sie auf Warnsignale des Körpers wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Legen Sie im Bedarfsfall eine Pause ein.
- Reduzieren Sie die Intensität und Dauer Ihres Trainings an heißen Tagen.
- Führen Sie Ihr Training, wenn möglich in klimatisierten Innenräumen durch.
„Suppenkoma“ ade – wie wir auch an heißen Tagen lecker essen können.
- Entscheiden Sie sich für leicht verdauliche Mahlzeiten wie Salate, frisches Obst und Gemüse.
- Vermeiden Sie schwere, fettige Speisen, da sie die Verdauung erschweren können.
- Essen Sie häufiger kleinere Portionen, um Ihren Körper nicht zu überlasten.
- Trinken Sie ausreichend Wasser und ungesüßten Tee, um Ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
- Begrenzen Sie den Konsum von alkoholischen und koffeinhaltigen Getränken, da sie dehydrierend wirken können.
So können wir Großen unsere Kleinen vor Hitze schützen
- Vermeiden Sie die Hitze und setzen Sie Kinder keiner direkten Sonnenstrahlung aus. Planen Sie Outdoor-Aktivitäten für die kühleren Morgen- oder Abendstunden ein und meiden Sie die Mittagshitze.
- Kleiden Sie Ihre Kinder und Babys in leichte, luftige und sonnengerechte Kleidung. Dazu gehört auch eine Kopf- und Nackenbedeckung.
- Vermeiden Sie übermäßige körperliche Anstrengung und Aktivitäten im Freien bei extremen Temperaturen.
- Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr, indem Sie Ihren Kindern regelmäßig Wasser oder ungezuckerte Getränke anbieten, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
- Schaffen Sie in Innenräumen eine angenehme und kühle Atmosphäre, indem Sie Ventilatoren oder Klimaanlagen verwenden und Vorhänge oder Jalousien schließen.
- Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie mit Babys oder Kleinkindern im Auto unterwegs sind. Lassen Sie sie niemals allein im geparkten Fahrzeug, auch nicht für kurze Zeit, da sich das Innere des Fahrzeugs sehr schnell aufheizen kann und dann lebensbedrohliche Temperaturen erreicht werden können.
- Cremen Sie Kinder ab einem Alter von sechs Monaten mit Sonnencreme ein. Wiederholen Sie das Eincremen, besonders nach dem Schwitzen oder dem Kontakt mit Wasser.
- Bringen Sie Ihr Kind an einen kühlen Ort, wenn Sie Anzeichen von Hitzebelastung bemerken. Legen Sie es bei leicht erhöhtem Kopf in Rückenlage. Öffnen Sie enganliegende Kleidung und geben Sie Ihrem Kind zu trinken. Sollte es bewusstlos werden, bitte keine Flüssigkeit geben, sondern sofort den Notruf 112 wählen.
- Informieren Sie sich regelmäßig über lokale Hitzewarnungen, zum Beispiel auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes. Dort gibt es ebenfalls Empfehlungen zum Gesundheitsschutz bei Hitze.
Hitzeschutz im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
Vor allem für ältere Menschen stellen Hitzewellen mit sehr hohen Temperaturen eine erhebliche Gefahr dar. Vor allem mobilitätseingeschränkte Personen sind besonders gefährdet, da sie auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
- Kühlen Sie Ihren Körper mit Fuß- und Armbäder mit kühlem Wasser. Sie können darüber hinaus kühle Packungen oder Wickel, feuchte Handtücher oder Schwämme, kühlende Lotions, Kühlwesten usw. zur Kühlung nutzen.
- Tragen Sie leichte, locker sitzende, atmungsaktive, helle Kleidung.
- Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge: Trinken Sie regelmäßig Wasser auch ohne Durstgefühl. (von etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag). Bei Herz- oder Nierenerkrankungen kann das Trinklimit durch Ihren Arzt für die Hitze angepasst werden.
- Ziehen Sie Mineralwasser Leitungswasser vor, da Mineralwasser dem Natriumverlust entgegenwirkt.
- Zur Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr empfiehlt es sich ein Trinkprotokoll zu führen.
- Essen Sie leichte kühlende Mahlzeiten. (kalte Suppen, wasserreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Gurke, Melone oder Tomate)
- Verwenden Sie leichte Bettwäsche und keine schweren Decken, um einen Hitzestau zu vermeiden. Tipps bei Bettlägerigkeit: Verwenden Sie nur das Laken als Bettdecke und so wenig Kissen bzw. Lagerungshilfen wie möglich, Das Kopfkissen mit einem Handtuch bedecken und regelmäßig wechseln.
- Dunkeln Sie Wohn- und Schlafräume tagsüber ab und schließen Sie tagsüber Fenster, insbesondere solche, die am Tage der Sonne ausgesetzt sind. So kommt die warme Luft gar nicht erst in Ihren Wohnraum.
- Lüften Sie vor allem nachts und morgens regelmäßig.
- Vermeiden Sie es, sich zur heißesten Tageszeit draußen aufzuhalten. Wenn Sie aus dem Haus gehen, bleiben Sie im Schatten, tragen Sie einen Hut oder eine Kappe mit breiter Krempe und eine Sonnenbrille und denken Sie an Sonnencreme zum Hautschutz.
- Vermeiden Sie den Aufenthalt in nicht-klimatisierten Fahrzeugen.
- Wenn Sie Medikamente einnehmen: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob die Dosis ihrer Medikamente (wie Blutdruckmedikamente, Entwässerungstabletten etc.) bei Hitze angepasst werden sollten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Arzt vor dem Sommer einen speziellen Untersuchungstermin oder nutzen Sie einen regulären Arztbesuch vor dem Beginn einer Hitzewelle. Vereinbaren Sie die Termine möglichst zu kühleren Tageszeiten.
- Als Pflegeperson: Planen Sie Toilettengänge mit Ihrem Angehörigen vor, um ihm bei erhöhten Harndrang Sicherheit zu geben.
Psychische Gesundheit in Zeiten des Klimawandels
Der Klimawandel und seine Auswirkungen können negative Emotionen hervorrufen. Vor allem junge Menschen sorgen sich um ihre Zukunft. Hier finden Sie Tipps, wie Sie mit negativen Emotionen umgehen können.
- Es ist wichtig, die eigenen Ängste und Sorgen anzuerkennen. Emotionen sind Teil des menschlichen Lebens, und Angst kann eine normale Reaktion auf eine Bedrohung sein. Sie kann sogar dazu motivieren, aktiv zu werden.
- Tauschen Sie sich mit anderen Menschen über Ihre Sorgen und Ängste aus und sprechen Sie auch über Lösungen. Das Gefühl, mit anderen in derselben Situation zu sein, kann helfen, sich nicht allein mit unlösbaren Problemen zu fühlen.
- Achten Sie auf sich selbst und Ihre Bedürfnisse! Sorgen Sie für ausreichend Schlaf.
Klima schützen durch kleine Veränderungen im Alltag. Das geht tatsächlich!
- Reduzieren Sie Ihren Energieverbrauch: Schalten Sie elektronische Geräte aus, wenn sie nicht in Gebrauch sind.
- Vermeiden Sie zu viele Plastikverpackungen: Entscheiden Sie sich für wiederverwendbare Verpackungen.
- Ersetzen Sie regelmäßig Fleisch durch pflanzliche Alternativen wie Gemüse, Hülsenfrüchte oder Tofu.
- Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad und lassen Sie das Auto auch mal stehen.