So gelingt die Kommunikation zwischen den Generationen
„Legen Sie das Smartphone beiseite“
In der Arbeitswelt prallen unterschiedliche Generationen aufeinander. Ihre unterschiedlichen Kommunikationstechniken verursachen nicht selten Missstimmung in der Belegschaft. Wie eine gute Kommunikation gelingen und damit ein gesundes Betriebsklima geschaffen werden kann, erläutert KKH-Kommunikationsprofi Bernd Himpel im Interview.
Bernd Himpel ist Experte für Kundenkommunikation bei der KKH in Karlsruhe. Zuvor war er als selbstständiger Kommunikationstrainer tätig und hat insbesondere in gewerblichen Unternehmen Azubis in Sachen Kommunikation fit gemacht.
Was ist das Markenzeichen der Generation Z?
Bernd Himpel: Wie in allen anderen Generationen in jeder anderen Zeit gibt es unter den jungen Leuten solche und solche – also ganz unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Sie alle haben jedoch eine Sache gemeinsam, in der sie sich tatsächlich von den Generationen vor ihnen unterscheiden: Sie sind echte „Digital Natives“. Eine Playstation-Party unterscheidet sich für sie nur unwesentlich von einem Treffen im „echten Leben“, sie wechseln ohne Probleme zwischen der physischen und der digitalen Welt hin und her. In der heutigen Arbeitswelt, in der spätestens seit Corona viele Meetings im virtuellen Raum stattfinden, profitieren sie von dieser Fähigkeit. Allerdings kommunizieren sie oft anders als ältere Menschen – und das kann durchaus zu Missstimmungen zwischen den Generationen führen.
Inwiefern?
Viele junge Menschen müssen beim Eintritt ins Berufsleben lernen, wie unmittelbare Kommunikation und Interaktion funktionieren, etwa welche Rolle Mimik und Gestik dabei spielen. Viele ziehen außerdem eine indirekte Kommunikation der direkten vor. Sie telefonieren beispielsweise nicht so gerne, sondern senden lieber Text- oder Sprachnachrichten – antworten also mit einer zeitlichen Verzögerung. Wenn sie dann in der Ausbildung sind und unmittelbar auf eine Anweisung reagieren müssen, haben manche Schwierigkeiten damit. Die muss man erst ein bisschen „anstupsen“. Ausbildungsbetriebe sind außerdem hin und wieder damit konfrontiert, dass manchen Azubis nicht ganz klar ist, dass sie bei ihren Vorgesetzten einen anderen Tonfall anschlagen müssen als bei ihren Kumpels.
Wie kann ein gutes Miteinander gelingen?
Indem man darüber spricht. Nicht bestimmte Erwartungen hegen und dann enttäuscht sein, wenn sie nicht erfüllt werden, sondern klar zum Ausdruck bringen, was man möchte und wie bestimmte Reaktionen beim anderen ankommen. Sich aufeinander zu bewegen und offen für den anderen sein. Ansonsten besteht die Gefahr einer Misstrauenskultur, die durchaus gesundheitsschädigend sein kann. Das gilt im Übrigen für beide Seiten: Die Alten wie die Jungen müssen Verständnis für die Besonderheiten der jeweils anderen Seite aufbringen. Hilfreich ist dabei, wenn das Unternehmen klarstellt, was es will, wenn die Regeln für einen freundlichen und fairen Umgang miteinander in den Leitlinien festgeschrieben sind. Auch Schulungen können helfen. Es gibt Kommunikationstrainings, in denen die Teilnehmenden mit den Grundregeln der Kommunikation, Rhetorik und Körpersprache vertraut gemacht werden.
Die ältere Generation wirft der jüngeren gern vor, nicht besonders belastbar zu sein. Stimmt das?
Nein, das sehe ich nicht so. Die jüngere Generation redet zwar viel über Work Life Balance – was ja per se nicht schlecht ist. Aber ich glaube, dass sie da sehr von den Sozialen Medien beeinflusst werden, in denen das Thema gehypt wird. Wenn es darauf ankommt und man ihnen etwas zutraut, sind sie nicht weniger leistungsfähig oder -willig wie die Generationen vor ihnen.
Worin bestehen die Vorteile altersgemischter Teams?
Alt und Jung können viel voneinander lernen: Langjährige Mitarbeitende verfügen über einen reichen Erfahrungsschatz. Wenn sie ihn teilen, kommt es allen zugute, auch und vor allem dem Unternehmen selbst. Junge Kolleginnen und Kollegen sehen die Dinge dafür manchmal aus einem ganz anderen Blickwinkel – daraus können neue Ideen entstehen, die das Unternehmen nach vorn bringen können.
Haben Sie zum Abschluss noch einen Tipp?
Ja! Legen Sie in den Pausen das Smartphone zur Seite und reden stattdessen lieber mit Ihren Kolleginnen und Kollegen. So lernen Sie sich nicht nur besser kennen, sondern es entstehen Beziehungen, die die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit bildet.
Fitte Nachwuchskräfte sind zufriedene Nachwuchskräfte
Mit den Azubi-Paketen der KKH tun Sie Ihren Nachwuchskräften etwas Gutes. Fitte Nachwuchskräfte sind zufriedene Nachwuchskräfte Mehr erfahren
Noch nicht gefunden, wonach Sie suchen?