Mitarbeitende und Vorgesetzte sollten über Endometriose und ihre Folgen Bescheid wissen. Viele Betroffene schrecken davor zurück, am Arbeitsplatz offen über ihre Diagnose zu sprechen, weil sie negative Konsequenzen für ihre Anstellung befürchten oder ihnen das Thema zu persönlich erscheint. Trotzdem wünschen sie sich einen offeneren Umgang mit ihrer Krankheit. Mehr als ein Drittel gibt in der Umfrage an, dass sie sich mehr Informationsangebote für die Menschen wünschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Arbeitgebende sollten hier die Initiative ergreifen und in Absprache mit Betriebsärztinnen und -ärzten, dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und Gleichstellungsbeauftragten Aufklärungsangebote zur Endometriose unterbreiten.
Damit Betroffene sich mit ihren Sorgen und Beschwerden nicht allein gelassen fühlen, empfiehlt es sich, eine Anlaufstelle zu installieren. Das kann der Betriebsarzt bzw. die Betriebsärztin mit den dafür notwendigen Kenntnissen sein – oder eine Ansprechperson im betrieblichen Gesundheitsmanagement, die sich mit der Erkrankung auskennt. Auch betriebsinterne Arbeitnehmervertretungen wie Betriebsräte, Gleichstellungsbeauftragte oder Schwerbehindertenvertretungen sollten sich mit der Situation der Betroffenen auseinandersetzen und Gesprächs- und Hilfsbereitschaft innerhalb der eigenen Reihen kommunizieren.
Arbeitgebende sollten deutlich machen, dass das Unternehmen Frauen mit Endometriose unterstützen möchte: Beispielsweise könnte die Unternehmensleitung einen Brief an Führungskräfte und Mitarbeitende schreiben oder das Thema auf einer internen Mitarbeitendenversammlung vorstellen. Es geht darum, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Endometriose eine ernsthafte Erkrankung und keine Befindlichkeitsstörung ist. Besonderen Arbeitsbedingungen oder einer speziellen Ausgestaltung des Arbeitsplatzes wird so mehr Verständnis entgegengebracht. Einmalig sollte dieses Bekenntnis nicht sein. Es empfiehlt sich, das Thema in die HR-Leitlinien oder das Unternehmensleitbild aufzunehmen.
Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, Betroffenen ihren Arbeitsalltag zu erleichtern, besteht darin, Arbeitsplätze ergonomisch auszustatten. Höhenverstellbare Tische ernöglichen es, im Stehen zu arbeiten – das lockert die Beckenmuskulatur auf. Auch Schreibtischstühle sollten so gestaltet sein, dass sie ein entspanntes Sitzen fördern.
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