Geschäftszahlen 2024
Wie bewerten Sie das Geschäftsjahr 2024?
Das zurückliegende Jahr hat die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) stark gefordert. Wie viele Mitbewerber musste auch die KKH das Jahr mit einem negativen Ergebnis abschließen. Das Problem: Die Ausgaben stiegen auf Rekordhöhe, während die Einnahmen nicht Schritt hielten – in diesem Ausmaß selbst für Expert*innen überraschend. Nahezu alle Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge erhöht, die KKH sogar schon frühzeitig. Wir dürfen nicht vergessen: Am Ende trifft dies direkt Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die diese Mehrbelastung gemeinsam tragen müssen.
Was waren die Gründe für die Kostenentwicklung?
2024 verzeichneten wir in fast allen Leistungsbereichen eine hohe Ausgabendynamik, besonders bei Arzneimitteln und im stationären Sektor. Beigetragen dazu haben auch Reformen der vergangenen Jahre, die zwar zusätzliche Leistungen ermöglicht, zugleich aber höhere Kosten verursacht haben. Hinzu kommen strukturelle Faktoren wie demografische Veränderungen und medizinischer Fortschritt, die zwar die Versorgung verbessern, jedoch weitere Mittel erfordern. So hat sich die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben deutlich geöffnet. Zusätzlich müssen Krankenkassen versicherungsfremde Leistungen von rund 60 Milliarden Euro im Jahr – etwa für Bürgergeldempfänger*innen –finanzieren, ohne hierfür einen entsprechenden Ausgleich zu erhalten. Auch das belastet die Finanzierungsbasis der GKV.
Wie geht es weiter?
Die kritische Ausgabenentwicklung setzt sich fort. Bis 2027 könnte die GKV ein Defizit von bis zu 12 Milliarden Euro erreichen. Die Politik hat die Notlage der Krankenkassen zwar erkannt, doch die eingeleiteten Maßnahmen sind nicht nachhaltig. Staatliche Darlehen, wie zuletzt gewährt, verschieben die Probleme lediglich in die Zukunft, sind aber keine Lösung, die das System insgesamt stabilisieren. Bei der KKH verspüren wir nach dem krisengeschüttelten Jahr 2024 aktuell wieder ein wenig Rückenwind aufgrund interner Konsolidierungsmaßnahmen. Für das laufende Jahr erwarten wir einen Einnahmenüberschuss, den wir zum Aufbau unserer Rücklagen nutzen wollen.
| Einnahmen | je Versicherten | |
|---|---|---|
| Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds (EUR) | 6.551.791.210,02 | 4.217,94 |
| Mittel aus dem Zusatzbeitrag (EUR) | 988.897.945,26 | 636,64 |
| Sonstige Einnahmen (EUR) | 51.016.336,09 | 32,84 |
| Einnahmen gesamt (EUR) | 7.591.705.491,37 | 4.887,42 |
| Ausgaben | je Versicherten | |
|---|---|---|
| Leistungsaufwand der Krankenversicherung (EUR) | 7.314.515.070,97 | 4.708,96 |
| Sonstige Aufwendungen (EUR) | 85.935.705,94 | 55,32 |
| Netto-Verwaltungskosten (EUR) | 379.092.112,17 | 244,05 |
| Ausgaben gesamt (EUR) | 7.779.542.889,08 | 5.008,34 |
| Gesamt | je Versicherten | |
|---|---|---|
| Jahresergebnis (EUR) | -187.837.397,71 | -120,93 |
| 2024 | |
|---|---|
| Mitglieder | 1.269.690 |
| Versicherte | 1.553.317 |
