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Hannover, 07.12.2021
In Deutschland leben etwa fünf Prozent der Bevölkerung mit oder nach einer Krebsdiagnose, so das Robert Koch-Institut, und damit so viele wie nie zuvor. Die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist Brustkrebs. Jährlich erkranken hierzulande etwa 70.000 Frauen neu daran – Tendenz steigend, wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen. Demnach nahm die Zahl betroffener Versicherter von 2010 auf 2020 um rund 55 Prozent zu. Im Ländervergleich verzeichnet Sachsen-Anhalt mit plus 79 Prozent die höchste Zunahme an Brustkrebs-Patientinnen, gefolgt von Thüringen und Sachsen mit plus 73 bzw. 72 Prozent. Den geringsten Anstieg weisen Hessen mit plus 44 Prozent sowie Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit jeweils plus 46 Prozent auf.
Zu den Gründen für die Zunahme an Brustkrebs zählt unter anderem, dass weiterentwickelte Diagnostik und Therapien die Überlebenschancen für erkrankte Frauen erheblich verbessert haben. Eine weitere Ursache ist die fortschreitende Alterung der Bevölkerung, wodurch auch die Zahl der Krebsfälle automatisch steigt. Das Risiko zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter.
Viele Frauen drücken sich vor der Brustkrebsvorsorge
Wer regelmäßig zur Krebsvorsorge geht, erhöht die Chance, dass eine Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Das gilt besonders für Frauen, in deren Familie nahe Verwandte wie Großeltern, Eltern oder Geschwister unter Brustkrebs leiden oder litten. Das Abtasten der Brust sowie der Lymphknoten von einem Gynäkologen kann von gesetzlich krankenversicherten Frauen ab 30 Jahren im Rahmen der Krebsfrüherkennung einmal jährlich in Anspruch genommen werden. Die Daten der KKH zeigen, dass es hier in Deutschland einen deutlichen Rückgang von mehr als 14 Prozent von 2010 auf 2020 gibt.
Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im zweijährigen Turnus zum qualitätsgesicherten Mammografie-Screening gingen. Die spezielle Röntgenuntersuchung wird seit 2008 angeboten und hilft, Brustkrebs im Frühstadium zu entdecken. 16 Prozent weniger Frauen nahmen an diesem Zusatzangebot der gesetzlichen Krankenkassen im ersten Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2010 bundesweit teil, im Saarland sogar rund 32 Prozent weniger. Einzig in Mecklenburg-Vorpommern gab es eine Zunahme von 12 Prozent bei den Frauen, die sich der speziellen Röntgenuntersuchung der Brust unterzogen.
Früherkennungsuntersuchungen dauern nur wenige Minuten, können aber Menschenleben retten. Denn je früher Brustkrebs erkannt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen schonenderen, das heißt Brust erhaltenden Behandlung und sogar vollständigen Heilung. Nicht alle Risikofaktoren für Brustkrebs sind beinflussbar, allen voran das Alter und eine genetische Veranlagung. Doch jeder kann mit einer gesunden Lebensführung wirksam vorbeugen. Dazu gehört, sich fettarm und vitaminreich zu ernähren, regelmäßig zu bewegen und den Konsum von Tabak und Alkohol zu vermeiden.
Besonderes Angebot
Die KKH übernimmt für Frauen mit einem erhöhten Brustkrebs-Risiko einmal jährlich die Kosten für eine spezielle Tastuntersuchung. Sie wird von medizinisch qualifizierten blinden oder sehbehinderten Frauen durchgeführt. Dank ihres ausgeprägten Tastsinns können sie Tumore frühestmöglich erkennen.
Hinweis für die Redaktionen: Grafiken zum Thema "Brustkrebs" mit Daten zu allen Bundesländern finden Sie weiter unten. Meldungen für einzelne Bundesländer erhalten Sie auf Anfrage an presse@kkh.de.
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.
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