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Was muss ich wissen?

Für Ihr Kind ist eine spontane Geburt von Vorteil. Im Idealfall entscheidet es selbst, wann es bereit für die Geburt ist und sich auf den Weg zu Ihnen macht. Außerdem wird während der Geburt das Immunsystem gestärkt. Wie das funktioniert? Das ist ein natürlicher Vorgang aufgrund der Bakterien im Geburtskanal. Kinder, die natürlich entbunden werden, haben demnach ein geringeres Risiko für Allergien, selbst im späteren Leben hält dieser Immunschutz noch an.

Ihre Muskeln und der Beckenboden bilden sich nach einer natürlichen Geburt schneller zurück. Sie erholen sich besser und können sich oft von Anfang an um Ihr kleines Wunder kümmern.

Ist Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen und Sie wünschen sich mehrere Kinder? Sofern medizinisch nichts dagegen spricht, sollten Sie auch dann die spontane Geburt immer bevorzugen. Weitere Schwangerschaften verlaufen in der Regel unkomplizierter und einer weiteren spontanen Geburt steht meist nichts im Wege. Denn wenn Sie bereits einen Kaiserschnitt hatten, ist eine spontane Geburt zwar nicht ausgeschlossen, aber es wird oft zu einem weiteren Kaiserschnitt geraten. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Gebärmutter reißt. Damit sind Sie bei einer folgenden Geburt einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

 

Fast jedes dritte Kind kommt per Kaiserschnitt auf die Welt. Medizinisch notwendig ist der in vielen Fällen aber nicht.

Ein Kaiserschnitt ist medizinisch notwendig und nicht vermeidbar, wenn:

  • Ihr Kind ungünstig liegt (z. B. in Querlage),
  • ein Riss der Gebärmutter droht,
  • die Plazenta (Mutterkuchen) ungünstig liegt, zum Beispiel nahe am Gebärmutterhals, oder den Muttermund verdeckt,
  • sich der Mutterkuchen vorzeitig ablöst,
  • der Kopf Ihres Kindes nicht durch das Becken passt,
  • eine Infektion der Eihöhle (Amnioinfektions-Syndrom) vorliegt,
  • eine Eklampsie oder ein HELLP-Syndrom (schwere Verlaufsform der Schwangerschaftsvergiftung) festgestellt wurde,
  • die Nabelschnur ungünstig liegt oder
  • Ihr Kind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Die folgenden Gründe sprechen oft ebenfalls für einen Kaiserschnitt. Eine vaginale Geburt würde in diesen Fällen möglicherweise (aber nicht zwangsläufig) zu Komplikationen führen:

  • wenn das Kind ungünstig liegt, etwa mit dem Po voran in der Gebärmutter liegt (Beckenendlage),
  • wenn das Kind zu groß ist (über 4.500 g Geburtsgewicht),
  • wenn Ihr Becken zu klein oder verformt ist,
  • bei einer Mehrlingsgeburt,
  • wenn Sie bereits in der Vergangenheit einen Kaiserschnitt hatten,
  • wenn es schon einmal eine Operation im Scheidenbereich gab,
  • bei einer verzögerten Geburt oder bei einem Geburtsstillstand.

Wichtiger Hinweis:
Ein Kaiserschnitt kann sowohl geplant (primäre Sectio) als auch ungeplant (sekundäre Sectio) stattfinden. Steht bereits vor der Geburt fest, dass eine spontane Geburt eine Gefahr für Sie oder Ihren Nachwuchs bedeutet, wird im Voraus der Tag der Operation festgelegt. Treten während der Geburt Schwierigkeiten auf und würde der weitere Verlauf würde zu Komplikationen führen, wird der Kaiserschnitt erst währenddessen eingeleitet.

Einige Frauen entscheiden sich aber auch freiwillig für einen Wunsch-Kaiserschnitt, der keinen medizinischen Anlass hat. Die Angst vor Schmerzen oder die Sorge vor Spätschäden spielt dabei eine große Rolle. Die Gründe, warum sich manche freiwillig für einen Kaiserschnitt entscheiden, obwohl der nicht notwendig ist, können darüber hinaus ganz verschieden sein. Zum Beispiel der Wunsch nach einem bestimmten Datum, damit man die Gewissheit hat, dass beide Elternteile bei der Geburt dabei sein können (wenn der Vater zum Beispiel weiter entfernt wohnt oder arbeitet). Auch die Unterbringung von Geschwisterkindern ist an einem festen Termin oft leichter.

Sollten Sie sich einen Kaiserschnitt wünschen, vergessen Sie bitte nicht, dass dies eine Operation ist und daher meist mehr Nachteile mit sich bringt als eine natürliche Geburt. Sofern es für Sie möglich ist, sollten Sie daher einen Kaiserschnitt besser vermeiden.

Bei einem Kaiserschnitt fehlt der Weg durch den Geburtskanal und die Kleinen haben daher oft Schwierigkeiten beim Atmen. Der Grund dafür ist, dass durch den fehlenden Geburtsvorgang keine Flüssigkeit aus den Lungen gepresst wird. Dieser Vorgang passiert bei einer natürlichen Geburt ganz automatisch.

Als frischgebackene Mutter möchten Sie das Glück über Ihren Nachwuchs schnellstmöglich genießen. Doch nach der OP können Sie sich in der Regel nicht uneingeschränkt bewegen und benötigen Hilfe bei der Versorgung Ihres Kindes. Darüber hinaus setzt der Milcheinschuss später ein und die Narbe am Bauch erschwert es, eine bequeme Sitzposition zu finden. Das sind zwei entscheidende Faktoren, die das Stillen am Anfang erschweren.

Die Wunde des Schnitts braucht außerdem einige Zeit zum Heilen, da sie sich durch mehrere Gewebsschichten zieht. In der Regel tut sie danach auch noch einige Zeit weh und es kann mehrere Wochen dauern, bis alles verheilt ist.

Zusätzlich besteht nach einem Kaiserschnitt immer das Risiko von Verwachsungen im Narbengewebe und in der Gebärmutter. Die Folge können Bauchschmerzen im Unterbauch sein, die unter Umständen sogar chronisch werden können.

Aber auch die psychischen Folgen sind bei einem Kaiserschnitt nicht außer Acht zu lassen. Denn im Nachhinein haben viele Mütter damit zu kämpfen, dass sie das Baby nicht selbst geboren haben.

Außerdem ist erwiesen, dass Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind, ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Allergien haben. Grund dafür ist, dass das Immunsystem der Kinder bei einer spontanen Geburt durch die Bakterien im Geburtskanal gestärkt wird. Dieser Weg fehlt bei einem Kaiserschnitt.

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