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KKH Programm zur Prävention problematischer Mediennutzung

Die digitalen Medien und damit der Zugang zur scheinbar unendlichen Welt mit ihren Informationen, Unterhaltung und sozialen Kontakten spielen vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine immer größere Rolle.

Laut einer aktuellen Studie von Bitkom nutzen bereits 85 Prozent der 10- bis 11-Jährigen mindestens gelegentlich das Internet. Ab 12 Jahren sind es schon 97 Prozent. Doch dies ist nicht immer gesund.

Eine exzessive Internet- und Computerspielnutzung kann bei Kindern zu Aufmerksamkeitsproblemen, Schlafmangel, Bewegungsmangel, schlechteren Schulleistungen und verringerten sozialen Kompetenzen führen. Dies kann schwerwiegende Konsequenzen für die betroffenen Kinder haben und sich auch auf die Beziehungen zu ihrer Familie und ihren Freundeskreis auswirken. Langfristig kann sich daraus sogar eine Internet- oder Computerspielabhängigkeit entwickeln.

Nicht nur die Dauer und Intensität der Nutzung bergen ein Risiko. Kinder und Jugendliche können in der Weite des Internets auch auf ungeeignete bzw. nicht altersgemäße Inhalte stoßen. Außerdem stellt der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Spott, Hänseleien und im schlimmsten Fall (Cyber-)Mobbing ebenfalls eine Herausforderung dar.

Aus all diesen Gründen ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche rechtzeitig lernen, verantwortungsvoll mit Medien umzugehen. Dieser verantwortungsvolle Umgang wird als Medienkompetenz bezeichnet und gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen unproblematischen und maßvollen Umgang mit den digitalen Medien. Das Ziel von „Max & Min@“ ist es, diesen Umgang und unterstützende Strukturen zu schaffen.

Es ist wichtig, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern bereits frühzeitig zu fördern.

Studien zeigen, dass die Mediennutzung und damit auch die Gefahr einer exzessiven Nutzung im Alter von 10- bis 11-Jahren stark zunehmen. Auch wird die volle Bandbreite an Möglichkeiten, die das Smartphone bietet, erst nach der Grundschulzeit interessant. So macht eine aktuelle Befragung unter Jugendlichen deutlich, dass 61 % der 10- bis 18-Jährigen mit Hilfe ihres Smartphones in sozialen Netzwerken unterwegs sind. Bei den 6- bis 7-Jährigen spielt diese Funktion noch keine Rolle (0 %). Zusätzlich ist für viele Eltern der Wechsel von der Grundschule auf eine weiterführende Schule ein geeigneter Anlass, ihren Kindern ein eigenes Smartphone zu kaufen.

Basierend auf diesen Erkenntnissen richtet sich „Max & Min@“ an Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse. Neben der hohen Alltagsrelevanz des eigenen Smartphones bietet der Start an einer neuen Schule – und damit auch in einer neuen Klasse – die Chance, bereits frühzeitig gemeinsame Regeln zum Miteinander im Internet aufzustellen und so (Cyber-)Mobbing vorzubeugen. Die Umsetzung auch in der sechsten Klasse erhöht die Flexibilität und ermöglicht den Einbezug aller Schulformen inklusive Förderschulen. Zusätzlich ist es hilfreich, Kinder in einem Alter anzusprechen, in dem sie bereits in der Lage sind, ihr eigenes Handeln zu reflektieren, jedoch der Einfluss durch die Eltern und die Schule noch groß ist.

„Max & Min@“ besteht aus vier Modulen. Das erste Modul, ein Schulklassenworkshop, besteht aus zwei Teilen, die im Abstand von einer Woche in jeweils drei Schulstunden durchgeführt werden. Dabei lernen die Kinder entlang der Geschichte von Max und Mina und mit Hilfe von interaktiv gestalteten Materialien, problematische Mediennutzung zu erkennen sowie ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren.

Gemeinsam mit den Fachkräften aus den Bereichen Prävention, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, die das Programm durchführen, erstellen sie Regeln für die respektvolle Kommunikation im Internet und erarbeiten Ziele für einen verantwortungsbewussten Medienalltag. Anschließend präsentieren die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des dritten Moduls ihren Eltern die erarbeiten Regeln und Ziele auf einer Elternveranstaltung.

Optional beinhaltet das Programm auch eine Fortbildung für Lehrkräfte, in der weitere Informationen zur Medienprävention vermittelt werden (viertes Modul).

Weitere Informationen zu „Max & Min@“ finden Sie auch im Flyer.

Im Rahmen der Modellphase 2018 wurden 12 Präventionsfachkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter aus fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Hessen, Saarland, Niedersachsen und Thüringen) zu Max & Min@-Moderatorinnen und -Moderatoren ausgebildet. Diese haben das Programm an Schulen in ihrer Region umgesetzt. Begleit wurde die Umsetzung des Programmes durch Univation, Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH evaluiert.

Die Evaluation hat gezeigt, dass „Max & Min@“ auf einen hohen Bedarf seitens der Schulen trifft. Das Programm lässt sich gut an den Schulen umsetzen und trägt dazu bei, Schülerinnen und Schülern Wissen zu exzessiver Mediennutzung und (Cyber-) Mobbing zu vermitteln. Außerdem kann es gelingen, die Schülerinnen und Schüler durch die Workshops zur kritischen Reflexion des eigenen Medienkonsums anzuregen.

Als besonders positiv wurde der interaktive Elternabend bewertet. Eltern werden durch die Teilnahme an der Elternveranstaltung motiviert, ihre eigene Mediennutzung sowie die ihrer Kinder zu reflektieren und gemeinsam mit den Kindern Regeln zur Mediennutzung in der Familie aufzustellen. Lehrkräfte können nach ihrer Teilnahme an der Fortbildung nicht nur die Faszination von Kindern und Jugendlichen für digitale Medien besser verstehen, sondern sind auch besser informiert über die Themen Internet-/Computerspielabhängigkeit und (Cyber-)Mobbing.

Eine umfangreichere Darstellung der Evaluationsergebnisse finden Sie im Evaluationsbericht.

Sie arbeiten an einer weiterführenden Schule und haben Interesse an einem interaktiven Programm  zur Prävention problematischer Mediennutzung? Dann können Sie mit „Max & Min@“ ein praxiserprobtes Konzept nutzen, das ...

  • von einem unabhängigen Institut evaluiert wurde und dabei gute Ergebnisse erzielt hat.
  • im Bereich der „Medienbildung in der Schule“ ansetzt, der von der Kultusministerkonferenz für Schulen verbindlich formuliert wurde.
  • sich aufgrund seines modularen Aufbaus optimal in den Unterricht integrieren lässt.
  • alle relevanten Akteure (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern) aktiv einbezieht und dadurch einen optimalen Rahmen für die Prävention von problematischer Mediennutzung bei Schülerinnen und Schülern schafft.
  • durch seine Materialien in bildhafter Sprache auch eine Umsetzung in Förderschulen und in Integrations- und Inklusionsklassen ermöglicht.

Wenn Sie Interesse an der Umsetzung von „Max & Min@“ haben finden Sie hier eine Übersicht über alle qualifizierten "Max & Min@"-Trainerinnen und Trainer.

Oder Sie wenden Sich an praevention@kkh.de. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Jährlich finden zwei Schulungen statt, in denen sich Präventionsfachkräfte zu „Max & Min@“-Trainerinnen und Trainern weiterbilden lassen können. Schulungstermine und aktuelle Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite der Villa Schöpflin gGmbH. 

„Max & Min@“ wurde im Auftrag der KKH von der Villa Schöpflin gGmbH-Zentrum für Suchtprävention entwickelt. Ebenso koordiniert und begleitet das Zentrum die Verbreitung des Programmes.

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