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Wir beantworten Ihnen wichtige Fragen zum Thema Rücken

Aussagen wie „Meine Bandscheiben sind kaputt“ oder „Meine Lendenwirbelsäule ist verschlissen“ bieten nur eine scheinbare Erklärung für die Schmerzen. Denn die meisten dieser Aussagen entstehen durch die Betrachtung von Röntgenbildern oder Kernspintomographien. Sichtbare Veränderungen an der Wirbelsäule kommen jedoch bei Menschen mit und solchen ohne Rückenschmerzen vor: Erfährt man von diesen Veränderungen, hält man sie natürlich zunächst für die Ursache der Rückenschmerzen. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre zeigen aber, dass dieser „Verschleiß“ nur ganz selten die Beschwerden erklärt. Daher ist eine Röntgenuntersuchung bei Rückenschmerzen meist nicht erforderlich, noch seltener wird eine Kernspintomographie benötigt. Beide Untersuchungen helfen bei Rückenschmerzen nur in besonderen Fällen weiter, wenn der Arzt gezielt nach einer speziellen Ursache fahndet.

  • Praktisch jeder 40-Jährige hat Einrisse in mindestens einem äußeren Bandscheibenring.
  • Bei jedem zweiten 50-Jährigen zeigt die Kernspintomographie eine größere Bandscheibenvorwölbung oder einen Bandscheibenvorfall.
  • 70 % der 50-Jährigen haben sichtbare Abnutzungen im Röntgenbild.

An Theorien über die Wirbelsäule und ihre Bewegungsabläufe herrscht kein Mangel:

  • „Durch falsches Bücken springt die Bandscheibe hinten raus.“
  • „Durch die Fehlbelastung beim Sitzen werden die Bandscheiben nicht richtig ernährt und nützen sich verstärkt ab.“
  • „Belastungen schaden dem Rücken, Schonung ist besser.“

Keine dieser Annahmen ist bewiesen – und viele davon sind wahrscheinlich schlichtweg falsch. Denn wir wissen heute, dass die sichtbare Abnutzung an der Lendenwirbelsäule zum überwiegenden Teil genetisch bedingt ist, nämlich zu ca. 70 %. Die körperliche Belastung in Alltag und Beruf hat erstaunlicherweise nur einen Einfluss von weniger als 5 % auf die Abnutzungserscheinungen. Also: Auch wenn Sie sich am Arbeitsplatz mal falsch bücken oder zuhause krumm im Sessel lümmeln – die Wirbelsäule werden Sie sich dabei sicher nicht ruinieren. Und außerdem – wie oben schon dargestellt – hat die Abnutzung auch nur begrenzt mit Beschwerden zu tun. Bewegen Sie sich also lieber „falsch“ als gar nicht. Keine Sorge, so leicht geht nichts kaputt am Rücken.

Selbstverständlich nicht – schließlich hat die Natur in langen Versuchsreihen auch hier ein äußerst belastbares System geschaffen: Bandscheiben und Wirbelsäule vereinen Qualitäten wie Beweglichkeit, Stabilität, Stoßdämpfung und Schutz für lebenswichtige Leitungsbahnen. Sie erfüllen damit ständig ein Bündel von zum Teil gegensätzlichen Anforderungen, die einem Ingenieur die Schweißperlen auf die Stirn treiben würden. Die Wirbelsäule ist extrem stabil, sie kann eine tonnenschwere Last aushalten. Sie gehört mit zu den stärksten Körperteilen. Es ist schon recht schwierig, sie zu schädigen. Haben Sie also keine Angst, Ihren Rücken im Alltag zu belasten. Im Gegenteil: Belastung bedeutet Training, und durch Training steigt wiederum die Belastbarkeit. Schonung bewirkt genau das Gegenteil.

Verschleiß allein ist es sicher nicht, soviel wissen wir inzwischen. Was aber verursacht dann die Beschwerden? Ganz gewiss ist nur eins: Keiner weiß es wirklich. Für Rückenschmerzen gibt es vielfältige Gründe, aber die genaue Ursache der Beschwerden bleibt meist im Dunkeln – übrigens ebenso wie das schmerzende Körpergewebe. Man kann zwar ungefähr angeben, wo es wehtut, aber welche anatomische Struktur betroffen ist, findet auch der Arzt oft nicht heraus. Zu den Auslösern von Rückenschmerzen gehören jedoch sicherlich körperliche Faktoren, denn die Beschwerden sind meistens belastungsabhängig.
Häufig treffen wohl mehrere ungünstige Faktoren zusammen, wenn Rückenschmerzen entstehen.
Häufig genannt werden zum Beispiel:

  • Alter, Gewicht, Körpergröße,
  • zu wenig Bewegung, schwache Muskulatur,
  • einseitige Tätigkeit, ständige Erschütterungen bei der Arbeit,
  • zu schweres Heben und Tragen,
  • ungeeignete Sitzmöbel, ungünstige Matratzen,
  • Stress, Depressionen
  • und vieles mehr.

Sie alle mögen Mosaiksteine sein, aber die Diskussion über die Bedeutung vieler dieser Faktoren ist keineswegs abgeschlossen. Denn die eigentlichen Ursachen für Rückenschmerzen – wir sagten es schon – sind und bleiben
häufig unklar. Auf jeden Fall wird die Bedeutung einzelner Faktoren von uns meist erheblich überschätzt.

Viele verschiedene Faktoren beeinflussen das Rückenproblem – und sind bei jedem Betroffenen in unterschiedlichem Ausmaß beteiligt. Da die Ursache der Beschwerden oft unklar bleibt, werden Sie wahrscheinlich nicht einen einzelnen entscheidenden Faktor finden, von dem Ihre Schmerzen abhängen. Statt endlos danach zu suchen, finden Sie besser heraus, was bei Beschwerden eine rasche Rückkehr zum normalen Alltag verhindert. Dann gilt es zu erkennen, was davon veränderbar ist. Ein in der Vergangenheit kaum beachteter Aspekt ist die Einstellung zu Rückenschmerzen und der Umgang mit ihnen in unserer Gesellschaft. Beides ist jedoch entscheidend für das Verhalten und das „Krankheitsgefühl“ bei Rückenbeschwerden. Aufgrund einer anderen Einstellung zu Rückenschmerzen sind diese in weniger entwickelten Ländern nicht so ein herausragendes Problem – obwohl die Lebensumstände für die Menschen dort erheblich belastender sind.

Gerade am Rücken stehen körperliche und psychische Faktoren in enger Verbindung. Geistig-seelische Prozesse sind zwar selten die Ursache der Beschwerden. Sind diese aber erst einmal aufgetreten, beeinflussen die sogenannten psychosozialen Faktoren den Verlauf der Rückenschmerzen vermutlich sogar stärker als körperliche Faktoren. Denn sie sind an der Weiterverarbeitung des Schmerzes im Gehirn beteiligt und können dabei verstärkend oder lindernd wirken.

Einen riesigen! Beobachten Sie sich einmal selbst: Wenn Sie gerade einer interessanten Tätigkeit nachgehen, werden Sie Beschwerden weniger oder gar nicht bemerken. Umgekehrt können Stress oder Unzufriedenheit im persönlichen oder beruflichen Umfeld Schmerzen verstärken. Natürlich können wir nicht immer nur die Dinge tun, die uns Spaß machen. Wir sind im gesamten Leben, im Alltag und im Beruf vorgegebenen Belastungen ausgesetzt, die sich nur sehr begrenzt reduzieren lassen und auf die wir uns einstellen müssen. Glücklicherweise sind wir jedoch so anpassungsfähig, dass wir – und damit auch unser Rücken – mit vielen Gegebenheiten zurechtkommen können. Auf diese Flexibilität können und sollten Sie bauen. Eine positive Grundeinstellung und die Überzeugung, den Schmerz selbst beeinflussen zu können, unterstützen die rasche Bewältigung von Beschwerden.

Bisher ist leider keine Methode bekannt, die das Auftreten von Rückenbeschwerden sicher verhindern kann. Vermutlich gehören Rückenbeschwerden ebenso zum Leben und Älterwerden wie graue Haare und Falten. Durch vorbeugende Maßnahmen und den richtigen Umgang mit Rückenschmerzen können Sie aber dazu beitragen, die Häufigkeit und die Stärke von Rückenschmerzen zu verringern.

Das Lebensumfeld, vor allem Familie und Arbeitswelt, hat erheblichen Einfluss auf Rückenschmerzen. So ist z. B. die Zufriedenheit mit der Arbeit wichtiger als die tatsächliche Arbeitsbelastung. Wenn Sie mit sich selbst, Ihrer Familie und Ihren Freunden zufrieden sind und in Einklang stehen, werden Rückenschmerzen Sie weniger beeinträchtigen als wenn Sie privat oder beruflich Misserfolge zu verkraften haben. Das Risiko, dass Rückenbeschwerden chronisch werden, ist im zweiten Fall deutlich höher. Vergleiche mit anderen Ländern haben außerdem gezeigt, dass auch Faktoren wie soziale Absicherung im Krankheitsfall oder Frühberentungsmöglichkeiten den Verlauf von Rückenschmerzen erheblich beeinflussen können.

Rückenbeschwerden treten häufig bei der Arbeit auf. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass die Arbeit die Beschwerden verursacht. Dieser Schluss ist jedoch voreilig, denn viele wissenschaftliche Studien sind sich einig: In den allermeisten Fällen gibt es keine Anhaltspunkte, dass Arbeit dem Rücken schadet – mit einer Ausnahme: Sehr schwere körperliche Arbeit kann ein gewisses Risiko für Rückenbeschwerden darstellen. Doch glücklicherweise müssen die meisten Menschen heute körperlich nicht mehr so hart arbeiten. Zudem ist dies nur ein Faktor von vielen und in den meisten Fällen nicht der entscheidende.

Durch „falsches Sitzen“ schädigt man angeblich die Wirbelsäule und nutzt die Bandscheiben verstärkt ab. Glauben Sie das auch? Tun Sie‘s nicht, denn es ist vermutlich falsch. Es gibt in der wissenschaftlichen Literatur keine gesicherten Beweise über einen solchen Zusammenhang. Wenn es aber kein „falsches“ Sitzen gibt, dann gibt es auch kein „richtiges“ Sitzen, mit dem Sie Schäden an der Wirbelsäule vermeiden könnten. Das bedeutet nicht, dass durch langes Sitzen nicht auch Beschwerden entstehen können. Wenn man den ganzen Tag sitzt und dabei lange in derselben Position verharrt, können sich manche Muskeln verkrampfen und Beschwerden verursachen. Das gilt besonders für die Schulter-Nacken-Partie. Andere Muskeln verkürzen sich oder werden mit der Zeit immer schwächer. Das bedeutet aber nicht, dass ein solcher Muskel oder eine andere Struktur des Körpers dauerhaft geschädigt ist. Schmerz ist nicht gleich Schädigung des Rückens, das sollten Sie immer im Kopf behalten. Dennoch tut es einfach gut und vermeidet die Entstehung von Beschwerden, wenn Sie nicht stundenlang regungslos am Schreibtisch sitzen.

Erstaunlicherweise haben Umgebung und Ausstattung des Arbeitsplatzes z. B. im Hinblick auf Sitzmöbel einen vergleichsweise geringen Einfluss auf die Häufigkeit von Rückenbeschwerden. Natürlich sollte man sich nicht durch eine ungünstige Arbeitsplatzeinrichtung zusätzliche Probleme schaffen, sondern sich das Umfeld so angenehm wie möglich gestalten. Die Ausstattung Ihres Arbeitsplatzes sollte auf Ihre Körpergröße abgestimmt sein und unnötige Belastungen vermeiden. Eine möglichst wenig zwanghafte Körperhaltung und natürliche Bewegungsabläufe erleichtern die Arbeit und machen sie effektiver – aber entscheidend ist auch hier nicht die objektive körperliche Belastung, sondern Ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz. Die Zufriedenheit bei der Arbeit und mit dem Arbeitsplatz ist – so lautet das Ergebnis vieler Studien – wichtiger als der Grad der körperlichen Belastung. Überhaupt scheint die objektive körperliche Belastung durch die Arbeit bei Weitem nicht so bedeutend zu sein für Rückenbeschwerden wie die Einschätzung, ob die Tätigkeit als zu schwer empfunden wird. Wer eine gute körperliche Konstitution und die entsprechende Motivation hat, kann schwere körperliche Arbeit oft bis zum regulären Rentenalter durchführen. Dass die eigene Beurteilung der Belastung gegenüber den realen Arbeitsbedingungen überwiegt, zeigen Daten aus den Vereinigten Staaten. In den letzten 30 Jahren haben sich dort – wie auch in Europa – die Arbeitszeiten und die zu hebenden Lasten deutlich verringert; viel weniger Menschen müssen heute in Zwangshaltungen und unter ungünstigen Klimabedingungen arbeiten. Trotzdem sind in diesem Zeitraum die Meldungen über Rückenbeschwerden bei der Arbeit um mehr als das Zwanzigfache gestiegen.

Dies ist wohl in den meisten Fällen ein Trugschluss. Trotz aller Belastungen haben sich im Vergleich zu früher die Bedingungen am Arbeitsplatz und die Arbeitsschutzbestimmungen erheblich verbessert. Außerdem ist die körperliche Belastung am Arbeitsplatz in der Regel kein erheblicher Risikofaktor für Rückenbeschwerden – es sei denn, man schätzt die Arbeit subjektiv als sehr hart ein und ist damit unzufrieden. Und gesünder als arbeitende Menschen sind Arbeitslose sicher nicht: Aus Untersuchungen ist bekannt, dass Menschen, die keine Arbeit haben, über mehr Beschwerden klagen und häufiger zum Arzt gehen als Beschäftigte. Wichtiger für Ihre Rückengesundheit sind jedoch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz. Nutzen Sie jede Chance, um Ihre Körperhaltung zu verändern, vermeiden Sie einseitige Belastungen und bleiben Sie bei allem, was Sie tun, so gut wie möglich in Bewegung. Außerdem können Sie Ihre körperliche Belastbarkeit durch Aktivität und durch Training erhöhen – das macht Spaß, und von mehr Fitness profitieren Sie nicht nur am Arbeitsplatz. Wenn Sie zudem unnötige Stressfaktoren abzubauen versuchen, schützen Sie sich ebenfalls.

Alle Faktoren, die Ihre Arbeitszufriedenheit beeinflussen, spielen eine wesentliche Rolle. Unsicherheit, Zukunftsängste, ungelöste Probleme und Konflikte am Arbeitsplatz fördern die Entwicklung chronischer Rückenschmerzen. Dagegen schützen ausreichende Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume bei der Arbeit, ein gutes Betriebsklima, eine durchdachte Arbeitsorganisation sowie die Anerkennung durch Kollegen und Vorgesetzte vor chronischen Beschwerden. Für die Arbeitszufriedenheit sind also alle Beteiligten mitverantwortlich: Sie selbst und Ihre Kollegen ebenso wie die Führungskräfte. Letztere tragen eine besondere Verantwortung. Führungskräfte sollten sich daher bewusst machen, wie wichtig sie und ihr Verhalten für Arbeitsklima, Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit sind. Sie können damit nicht „nur“ Motivation, Ergebnis und Erfolg ihrer Mitarbeiter und ihrer gesamten Abteilung maßgeblich beeinflussen, sondern auch die Gesundheit aller Mitarbeiter. Vielleicht gelingt es ja, einige Probleme selbst oder in Gesundheits- und Qualitätszirkeln gemeinsam anzupacken – das Erfolgserlebnis, Schwierigkeiten im Team gemeistert zu haben, trägt ebenfalls zum positiven Befinden bei.

Das hängt in erster Linie von der Stärke der Beschwerden ab. Sind die Schmerzen sehr heftig, müssen Sie vielleicht für kurze Zeit einige Aktivitäten verändern oder reduzieren. Was tut Ihnen jetzt gut? Was hat Ihnen früher schon mal geholfen? Wärme, Entspannung, bestimmte Lagerungen, gezielte Bewegungen – fast jeder, der schon einmal Rückenschmerzen hatte, kennt „seine“ Tricks für eine rasche Linderung. Wenn diese nicht wirken und Sie unter starken Schmerzen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird mit Ihnen besprechen, ob Schmerzmittel eine schnelle Heilung unterstützen können. Bleiben Sie so aktiv wie möglich – das ist entscheidend für eine rasche Genesung. Früher wurden Menschen mit Rückenschmerzen für krank erklärt und ins Bett gepackt. Heute wissen wir: Längere Bettruhe hindert daran, schnell wieder fit zu werden.

Natürlich ist bei einem Hexenschuss etwas Anpassung gefragt. Man kann sich nicht gut bewegen, alles dauert länger und die Haltung verdient keine Glanznot. Bestimmte Dinge wie Gartenarbeit, schweres Heben oder Sport sind vielleicht für ein paar Tage gar nicht möglich. Aber eins ist sicher: Je eher man „die Kurve kriegt“, je früher die normalen Alltagstätigkeiten wieder verrichtet werden, umso schneller lassen die Beschwerden nach und man wird wieder fit. Das gilt auch für den Beruf. Wann kann ich was wieder tun? Bei der Antwort ist Augenmaß gefragt. Gehen Sie vernünftig mit Ihrem Körper um und hören Sie auf seine Signale. Übermäßige Ängstlichkeit ist ebenso fehl am Platze wie ein „Kopf-durch-die-Wand-Verhalten“, das die Beschwerden ignoriert. Längere Schonung vermindert die Belastbarkeit, lässt die Muskeln schwinden, schwächt die Knochen, schränkt die Beweglichkeit ein – und dann können Ihnen irgendwann auch einfache Alltagsbelastungen schwer fallen. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Beim Auskurieren akuter Rückenbeschwerden kommt es auf die richtige Mischung zwischen Schonung und Belastung an. Denn sich überfordern und immer durchhalten wollen, ist auch nicht gut für den Rücken.

In der Regel sind Rückenschmerzen harmlos, es steckt keine ernsthafte oder gefährliche Krankheit dahinter. Die Beschwerden vergehen oft sehr schnell, ob mit oder ohne Behandlung. 80 bis 90 Prozent aller Rückenschmerzen gelten als unkomplizierte Beschwerden. Nur wenn Sie zusätzlich zu den Rückenbeschwerden eines oder mehrere der folgenden Alarmsymptome bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • deutlicher Gewichtsverlust
  • Fieber
  • starkes Schwitzen in der Nacht
  • nachts heftige Schmerzen
  • keine vollständige Kontrolle mehr über Blase und Darm
  • Gefühlsstörungen in den Armen, den Beinen oder im Genitalbereich, meist halbseitig mit starken Schmerzen verbundene Schwäche in den Beinen

Diese Symptome können auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, die Ihr Arzt in der Regel schnell herausfindet. Gravierende Krankheiten kommen jedoch in weniger als 2 % der Fälle vor, also bei nur zwei von hundert Menschen mit Rückenschmerzen. Bei etwa jedem zweiten Betroffenen kehren Rückenschmerzen nach einiger Zeit zurück. Auch dies bedeutet jedoch nicht, dass es sich um etwas Ernsthaftes handelt.

Die meisten Menschen werden mit ihren Rückenschmerzen selbst fertig: Nur etwa jeder Zehnte geht damit überhaupt zum Arzt. Aber natürlich hat auch die medizinische Behandlung ihren Stellenwert. Die Zusammenarbeit mit dem Arzt fällt Ihnen leichter, wenn Sie die Grundzüge der Behandlung kennen. Zuerst klärt der Arzt ab, ob er eine schwerwiegende Erkrankung in Erwägung ziehen muss. Hinweise für eine solche Erkrankung sind die in der vorigen Frage beschriebenen Alarmsymptome. Hellhörig wird der Arzt auch, wenn Sie in den letzten Monaten vermehrt Infektionen hatten oder früher wegen eines Tumors behandelt worden sind. Mit einer körperlichen Untersuchung und einigen Fragen kann der Arzt meist klären, ob eine ernsthafte Erkrankung vorliegen könnte.

Werden Rückenschmerzen erstmals behandelt, so gelten dafür folgende Prinzipien: Auch wenn sich innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen keine entscheidende Besserung einstellt, bleiben diese Behandlungsprinzipien erhalten. Erst wenn sich der Verlauf über vier bis sechs Wochen hinzieht, sind weitere Untersuchungen nötig.

Zuerst – wie beschrieben – erfolgt die Abklärung, ob eine ernsthafte Erkrankung vorliegt.
Wenn die Rückenschmerzen keine gravierende Ursache haben, sollten Sie sobald wie möglich Ihre normalen Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen. Bei Bedarf können Sie ein einfaches schmerz- oder entzündungshemmendes Medikament einnehmen.

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