Hannover, 22.10.2020
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Vielen Familien dürfte es jetzt schon davor grauen, wenn am Wochenende die Uhren wieder nach Winterzeit ticken. Denn auch wenn praktisch eine Stunde mehr zur Verfügung steht, wirbelt der Wechsel den Alltag kräftig durcheinander. Kinder und Eltern müssen sich wieder an neue Schlafens- und Aufstehzeiten gewöhnen. Kein Wunder, dass dann in manchen Familien Zoff beim Zubettgehen oder am Frühstückstisch vorprogrammiert ist.
Dass vor allem Kinder mit der Umstellung Probleme haben, bestätigen zwei forsa-Umfragen im Auftrag der KKH. Demnach beobachtete im vergangenen Jahr mehr als jede zweite Mutter negative Auswirkungen bei ihren Kindern unter zwölf Jahren: 57 Prozent von ihnen äußerten Einschlafprobleme ihrer Kinder. 46 Prozent sagten, dass der Nachwuchs nur schwer aus den Federn komme, und 35 Prozent empfanden ihre Kinder tagsüber als gereizter oder müder als gewöhnlich. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Zahlen sogar gestiegen. Im Jahr 2016 äußerten jeweils nur 38 Prozent der Mütter diese Auswirkungen hinsichtlich des Einschlafens und Aufstehens. Auch die Gereiztheit der Kinder wurde von weniger Müttern (22 Prozent) genannt. Väter stellen derartige Probleme bei ihren Kindern laut den Umfrage-Ergebnissen grundsätzlich seltener fest.
Doch nicht nur auf den kindlichen Organismus hat die Zeitumstellung Auswirkungen. Auch der Biorhythmus von manch Erwachsenem gerät durcheinander, vor allem bei Frauen. Im vergangenen Jahr berichtete knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer, dass sich der Dreh an der Uhr bei ihnen spürbar bemerkbar mache, sei es durch Müdigkeit (30 Prozent) oder Gereiztheit (21 Prozent). Einige der Befragten berichteten auch von Ein- oder Durchschlafproblemen. Die Betroffenen dürften deshalb häufiger zur Fernbedienung oder zum Handy greifen. Denn durch Fernsehprogramme zappen, mit dem Handy daddeln oder in einem Buch lesen – das sind laut KKH-Umfrage für die Mehrheit die besten Strategien, sich bei Schlafproblemen abzulenken.
Im nächsten Jahr soll die Zeitumstellung eigentlich abgeschafft werden, so hat es das europäische Parlament im März 2019 beschlossen. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer, die Auswirkungen der Zeitumstellung spüren, erwarten dadurch Verbesserungen für ihr eigenes Wohlbefinden. Bislang gibt es allerdings noch keine konkreteren Pläne. So haben die Länder beispielsweise noch nicht festgelegt, ob sie die Sommer- oder Winterzeit behalten möchten.
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der KKH 1.003 Personen im März 2019 sowie 1.000 Personen vom 12. bis 14. Oktober 2016 im Alter von 18 bis 70 Jahren repräsentativ befragt. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit rund 1,7 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portrait.
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