Laufen bei Jo-Jo-Wetter
KKH-Sportexperte Ralf Haag: Training auch an kälteren Tagen möglich
Hannover, 06.03.2018
Auch wenn in Deutschland in den kommenden Tagen kein Schnee mehr fallen wird und streckenweise wieder wärmere Temperaturen erwartet werden: Kalt kann es trotzdem noch einige Wochen bleiben. Besonders Laufanfänger fragen sich: Noch zu kalt für sportliche Aktivitäten im Freien? Falls nicht, was sollte man beachten? Ralf Haag, Sportexperte der KKH Kaufmännische Krankenkasse und mitverantwortlich für betriebliches Gesundheitsmanagement, antwortet auf häufig gestellte Fragen.
Kann ich mich als Jogger oder Walker trotz des unbeständigen Wetters schon nach draußen wagen?
„Aber ja! Es ist zwar unstrittig, dass Kälte oder das ständige Auf und Ab der Temperaturen den menschlichen Körper vor einige Herausforderungen stellt. Aber frische Luft und Bewegung sind ein echter Gewinn für das Herz-Kreislauf-System und unser Wohlbefinden. Nicht zuletzt geht es dem Winterspeck an die Substanz. Wichtig ist, nicht gleich in vollem Tempo zu starten, sondern sich leicht und locker zu bewegen. Wer einen Pulsmesser oder Fitnesstracker besitzt sollte nach Herzfrequenz trainieren. Moderne Geräte ermitteln den optimalen Trainingspuls auf Grundlage des Lebensalters und des Fitnesszustandes automatisch. Eine unangestrengte Unterhaltung sollte dabei auf jeden Fall möglich sein. Kommen Sie in Atemnot, sind Sie definitiv zu schnell unterwegs und belasten Ihren Körper unnötig.“
Wie wichtig sind Aufwärmen vor dem Lauf und richtige Atmung beim Joggen oder Walken?
„Beim Sport muss sich der Körper den niedrigen Temperaturen anpassen. Optimal startet man mit leichten Aufwärmübungen. Dabei behutsam zum Beispiel die Arme und Fußgelenke kreisen und die Muskeln für etwa zehn Sekunden stretchen, dabei aber nicht übertreiben: Das eigene Schmerzempfinden setzt hier Grenzen. Dann langsam loslaufen und durch die Nase atmen, weil die Luft somit vorgewärmt und gut angefeuchtet die Bronchien und Lungen erreicht.
Welche Rolle spielt die Kleidung? Muss es immer gleich teure Funktionskleidung sein oder reicht auch das klassische Baumwollshirt und eine wärmende Jacke?
„Funktionswäsche für den Sport hat spezielle atmungsaktive Fasern, die entstehende Feuchtigkeit von der Haut wegleiten. So bleibt der Körper weitgehend trocken, und Kälte und Nässe verpassen dem Freizeitsportler keine Gänsehaut. Baumwolle hingegen hat diese Eigenschaft nicht und saugt sich mit Schweiß voll. Man friert dann leichter bis hin zur drohenden Unterkühlung. Eine wasserabweisende und winddichte, nicht zu dicke Jacke schützt zusätzlich vor Regen und Wind. Übrigens: Gute Funktionskleidung muss nicht unbedingt teuer sein. Sogar Discounter bieten inzwischen zu günstigen Preisen akzeptable Qualitäten an.
Noch eine Frage zum Thema ‚Wie warm ziehe ich mich an?‘
„Ziehen Sie sich nicht zu warm an. Wem es zu Beginn des Trainings leicht frisch ist, der ist ideal gekleidet. Praktisch sind – nach dem Zwiebelprinzip – mehrere Kleidungsschichten übereinander. Falls einem zu warm ist, kann man sich rasch einer entledigen. Nach dem Training sollte man je nach Wetterlage nicht zu lange draußen bleiben. Ganz wichtig: Ausreichend trinken nach dem Lauf und anschließend raus aus den feucht-kalten Kleidern und ab unter die Dusche!“
Hinweis für die Redaktionen: Ein Foto des KKH-Sportexperten Ralf Haag finden Sie mit einem Klick etwas weiter unten.
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,7 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.kkh.de/presse/portrait.
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