Immer mehr Rheuma-Patienten
KKH: Arthritis keineswegs nur eine Erkrankung älterer Menschen
Hannover, 09.10.2018
Immer mehr Menschen erkranken hierzulande an Rheuma. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse anlässlich des Welt-Rheumatages am 12. Oktober 2018. Demnach stieg die Zahl der Betroffenen von 2007 auf 2017 bundesweit um 30 Prozent. Ein Ländervergleich zeigt: Am stärksten ist die Steigerungsrate in Mecklenburg-Vorpommern (plus 62 Prozent), am niedrigsten im Saarland (plus 18 Prozent).
Rheuma gilt als ‚Krankheit mit vielen Gesichtern‘. Rund 400 verschiedene Krankheitsbilder werden heute unter diesem Begriff zusammengefasst. Im engeren Sinn ist mit Rheuma die rheumatoide Arthritis gemeint, auch chronische Polyarthritis genannt. Sie ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Die fortschreitende Gelenkentzündung zählt zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem irrtümlich den eigenen Körper angreift. In der Folge kommt es zu Entzündungsreaktionen insbesondere der Gelenke.
Schätzungen zufolge leiden bundesweit 800.000 Menschen unter der rheumatoiden Arthritis. Laut KKH-Daten tritt Rheuma vor allem nach dem 40. Lebensjahr auf. Besonders betroffen sind in Deutschland die 70- bis 79-Jährigen (plus 22 Prozent) sowie die 80- bis 89-Jährigen (plus 27 Prozent). Aber auch bei den 19- bis 29-Jährigen gab es von 2007 auf 2017 einen Anstieg um 10 Prozent. Bei Kindern kann die Erkrankung ebenfalls auftreten.
Die Symptome sowie deren Verlauf sind bei Betroffenen unterschiedlich. In der Regel sind mehrere Gelenke zum Beispiel der Finger, Hände oder Zehen dauerhaft entzündet, geschwollen und gerötet. Nach und nach verformen sie sich und können versteifen. Auch die Muskelkraft nimmt ab, so dass Patienten zum Beispiel Schwierigkeiten beim Anziehen oder beim Essen mit Messer und Gabel haben. Rheuma kann sehr schmerzhaft sein und neben Gelenken im späteren Stadium auch Blutgefäße, innere Organe oder die Augen beeinträchtigen. Hinzu können Müdigkeit, Schwäche und tiefe Erschöpfung kommen.
„Unbehandelt zerstört die Krankheit in der Regel die Gelenke“, sagt Daniel Hinz vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover. „Daher ist es wichtig, dass eine Arthritis frühzeitig erkannt und behandelt wird.“ Da Anfangsbeschwerden wie Abgeschlagenheit oder leichtes Fieber oft unspezifisch sind, ist das nicht immer leicht.
Eine rheumatoide Arthritis schreitet meist langsam über Jahre voran. Heilbar ist sie bisher nicht. Es gibt aber Möglichkeiten, Rheuma in den Griff zu bekommen – beispielsweise medikamentös oder mittels Physiotherapie kombiniert mit Sport wie Radfahren oder Schwimmen. „Dadurch können die Entzündung gehemmt, Schmerzen gelindert, das Fortschreiten der Erkrankung verzögert und so die Lebensqualität Betroffener erhöht werden“, erklärt Daniel Hinz.
Hinweis für die Redaktionen: Eine Tabelle mit der Auswertung nach Bundesländern finden Sie unten sowie unter www.kkh.de/presse/downloads/grafiken, Stichwort "Rheuma". Bundesländerspezifische Pressemitteilungen zu diesem Thema erhalten Sie auf Anfrage an presse@kkh.de.
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,7 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.kkh.de/presse/portrait.
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