Fehltage: Der Süden ist am fittesten
KKH-Auswertung 2018: Krankenstand in Sachsen-Anhalt am höchsten
Hannover, 19.03.2019
Berufstätige im Süden sind offenbar weniger krankheitsanfällig als im Rest der Bundesrepublik. Im Osten fehlten laut einer aktuellen Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse mit durchschnittlich sechs Prozent die meisten Arbeitnehmer wegen Krankheit, gefolgt vom Westen mit 5,2 Prozent. Im Norden und Süden hingegen meldeten sich dagegen nur 4,6 beziehungsweise 4,2 von 100 Berufstätigen krank. Ein Grund für diese Unterschiede ist die Jobstruktur in den jeweiligen Regionen. So werden Menschen beispielsweise häufiger krank, wenn sie körperlich anstrengende Arbeiten erledigen. Auch die Arbeitslosenquote, die im Osten nach wie vor höher ist, spielt hier eine Rolle.
Nirgends ist der Krankenstand so hoch wie in Sachsen-Anhalt
In keinem anderen Bundesland fehlten im vergangenen Jahr mehr Arbeitnehmer wegen Krankheit als in Sachsen-Anhalt. Mit einem Krankenstand von 6,4 Prozent liegt das Bundesland deutlich über dem Gesamtschnitt von genau 5 Prozent. Auf Platz zwei und drei rangieren Thüringen mit 6,2 Prozent und Brandenburg mit 6,1 Prozent. In Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg waren dagegen nur 4,2 von 100 Arbeitnehmern krankgeschrieben.
Saarland Spitzenreiter in Sachen Fehltage
Auch im Saarland ist der Krankenstand mit genau sechs Prozent sehr hoch. Den Rekord hält das kleine Bundesland aber in Sachen Krankheitsdauer: Beschäftigte waren dort durchschnittlich knapp 17 Tage krankgeschrieben – so lange wie in keinem anderen Bundesland. Am anderen Ende der Statistik stehen dagegen Bayern und Hamburg mit jeweils 13,2 Tagen Krankheitsdauer.
Grippe ist die häufigste Krankheitsursache
Ursache Nummer eins für Krankschreibungen im Jahr 2018 war die extreme Grippewelle. Durchschnittlich knapp 29 Prozent aller Diagnosen gingen auf das Konto Atemwegsinfekte, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit einem Anteil von durchschnittlich 15 Prozent. Deutlich seltener, aber am längsten fehlten Arbeitnehmer wegen Krebserkrankungen (rund 69 Tage) und psychischer Leiden (rund 39 Tage), am kürzesten wegen Erkältungskrankheiten (7,5 Tage) und Magen-Darm-Erkrankungen (sieben Tage).
Wasser- und Abfallwirtschaft mit höchstem Krankenstand
Auf den höchsten Krankenstand kam im vergangenen Jahr die Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft (7,2 Prozent), gefolgt von Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung (6,8 Prozent). Am seltensten fehlten Arbeitnehmer der Informations- und Kommunikationsbranche (drei Prozent) sowie Wissenschaftler und Freiberufler (3,4 Prozent).
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,7 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.kkh.de/presse/portrait.
