Keimschleuder Badesee?
KKH gibt Tipps für ungetrübten Schwimmspaß
Nürnberg, 22.05.2018
Über die ökologische Qualität der deutschen Seen und Flüsse wird derzeit immer wieder öffentlich diskutiert. Viele Freizeitschwimmer und Urlauber machen sich deshalb gerade jetzt – zum Beginn der Badesaison – Sorgen um ihre Gesundheit. Beim Schwimmspaß ist zwar Vorsicht geboten, denn in Gewässern können Bakterien, Viren und Parasiten lauern, die den Menschen krank machen. „Wer folgende Tipps beachtet, kann aber dennoch ungetrübten Badespaß haben“, sagt Hans-Jürgen Händel vom KKH-Serviceteam in Nürnberg.
Wasserqualität abfragen
Verschmutzungen sind mit bloßem Auge nicht immer zu erkennen, auch klare Gewässer können mit Krankheitserregern belastet sein. Deshalb sollten sich Badefreunde vorab nach der Wasserqualität des Sees ihrer Wahl erkundigen, zum Beispiel auf der Internetseite des Umweltbundesamtes oder bei der zuständigen Gesundheitsbehörde. Grundsätzlich gilt: In Badegewässern mit mindestens sehr guter Qualität ist das Infektionsrisiko am geringsten.
Von trübem Wasser fernhalten
Sind Gewässer bläulich verfärbt und trüb, kann das ein Hinweis auf Blaualgen sein. Die sogenannten Cyanobakterien lösen Übelkeit, Durchfallerkrankungen und Hautirritationen aus. Belastete Gewässer sollten daher unbedingt gemieden werden. „Kinder sollten sich vom Ufer fernhalten und nicht im flachen Wasser spielen“, warnt Hans-Jürgen Händel.
Möglichst wenig Wasser schlucken
Wer Wasser schluckt, kann Krankheitserreger aufnehmen. Je weniger Wasser also beim Schwimmen und Spielen geschluckt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko.
Nach Regen nicht in Flüssen baden
Besonders nach starken Regenfällen können Flüsse zu Keimschleudern werden: Zum einen spült der Regen die Gülle von landwirtschaftlichen Flächen in die Gewässer, zum anderen ist das Abwassersystem überfordert. Dann gelangt nicht ausreichend geklärtes Wasser in die Flüsse. „Am besten nur in Flüssen schwimmen, die als offizielles Badegewässer gekennzeichnet sind“, rät Hans-Jürgen Händel.
Seen mit vielen Wasservögeln meiden
Der Kot von Enten und Gänsen verschmutzt das Wasser mit Bakterien, die zu Durchfall führen können. Deshalb sollten vor allem Seen mit besonders vielen Wasservögeln gemieden werden. Eine Gefahr können dort außerdem Zerkarien sein: Die Larven von Saugwürmern suchen sich eigentlich Enten als Wirte. Sie können sich aber auch in die Haut von Menschen bohren und an diesen Stellen Juckreiz und Quaddeln auslösen.
Multiresistente Keime: Vorsicht bei offenen Wunden
Die Gefahr, dass sich ein gesunder Badender in einem See mit multiresistenten Bakterien infiziert, ist extrem gering. Viele dieser Erreger können sich außerdem bei einem gesunden Menschen auf oder im Körper ansiedeln, ohne ihn krank zu machen. Hat jemand allerdings eine offene Wunde, steigt das Risiko einer Infektion. Betroffene sollten daher besonders vorsichtig sein.
Behörde informieren
Juckt oder brennt die Haut nach dem Baden, bilden sich Quaddeln oder treten andere Symptome auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sind die Symptome eindeutig auf die Wasserqualität zurückzuführen, sollte die zuständige Behörde informiert werden.
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