Noch nicht gefunden, wonach Sie suchen?
Hannover, 05.07.2019
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will digitale Angebote stärken. Sein Entwurf für das neue Digitale Versorgungsgesetz – DVG sieht unter anderem vor, dass Ärzte künftig nicht mehr nur Arznei- und Heilmittel verschreiben dürfen, sondern auch Gesundheits-Apps für Smartphones, Smartwatches und Tablets. Auf Empfehlung ihres Arztes nutzen allerdings bislang nur wenige Patienten im Alter von 18 bis 50 Jahren solche digitalen Fitnesstracker. Das ist das Ergebnis einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Nur vier Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Arzt ihnen geraten habe, die Gesundheitsdaten via App aufzuzeichnen. Die Motive für die Nutzung sind in erster Linie eigeninitiiert: 72 Prozent wollen sich selbst kontrollieren, für jeden zweiten Befragten dienen solche Apps als Anreiz für eine gesündere Lebensweise und 47 Prozent sehen darin einen reinen Spaßfaktor. Nur neun Prozent wurden von Freunden und Bekannten beeinflusst.
Allerdings werden die Gesundheits-Apps immer beliebter, wie die Umfrage belegt: Die Zahl der Nutzer hat sich in den vergangenen vier Jahren verdoppelt. Während bei einer von der KKH im Jahr 2015 initiierten forsa-Umfrage nur 14 Prozent angaben, Gesundheitsdaten per Fitnesstracker aufzuzeichnen, hat heute nahezu jeder dritte befragte Bürger im Alter von 18 bis 50 Jahren eine solche App. Auch der Anteil der grundsätzlichen Befürworter ist in den vergangenen vier Jahren deutlich gestiegen. Die Idee, Gesundheitsdaten per Smartphone zu kontrollieren, finden heute mehr als zwei Drittel der Befragten gut, im Jahr 2015 war es nur jeder Zweite. Vor allem die jüngere Generation der 18 bis 29-Jährigen steht dem Trend positiv gegenüber.
Allerdings bestehen weiterhin Bedenken bezüglich eines möglichen Datenmissbrauchs: Mehr als jeder zweite befragte Bürger sorgt sich aktuell wie auch schon im Jahr 2015 davor, dass die gesammelten Gesundheitsdaten in die Hände Dritter gelangen und missbräuchlich verwendet werden könnten. Der Anteil der Befragten, die die Datensicherheit kritisch sehen, fällt unter aktuellen Nutzern von Fitnesstrackern zwar deutlich geringer aus, ist aber mit 42 Prozent immer noch vorhanden. „Die Bedenken sind nicht ganz unbegründet“, sagt Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH. „Große Konzerne verfügen über umfangreiche, nicht kontrollierbare gesundheitsbezogene Datensammlungen.“
Mit dem neuen Gesetzesvorhaben DVG sollen auch Krankenkassen einen größeren Gestaltungsspielraum im Bereich der digitalen Versorgung erhalten. „Die im DVG vorgesehene Möglichkeit der Datenauswertung entspricht unserer langjährigen Forderung, denn wir besitzen bereits heute einen umfangreichen Datenschatz, mit dem zum Beispiel Krankheiten verhindert werden könnten“, erklärt der Kassenchef. Dennoch sieht Dr. Matz weiteren Verbesserungsbedarf: „Der Gesetzentwurf sichert noch nicht ausreichend ab, dass die Daten vor einer reinen gewinnorientierten Nutzung geschützt werden. Die Entscheidung über die Auswertung der Daten muss stets in den Händen des Versicherten liegen. Deshalb sollte die Diskussion um die Auswirkungen des Gesetzes sorgfältig geführt werden.“
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1.002 Personen zwischen 18- und 50 Jahren vom 24. Mai bis 3. Juni 2019 sowie vom 11. bis 18. Dezember 2015 bundesweit repräsentativ befragt.
Noch nicht gefunden, wonach Sie suchen?
Wir stellen Ihnen dieses Cookie-Management-Tool zur Verfügung, damit Sie bei dem Besuch unserer Internetseite selbst entscheiden können, welche Cookies Sie zulassen wollen. Wir verwenden zum einen sog. notwendige Cookies, um die Funktionsfähigkeit der Internetseite sicherzustellen. Zum anderen setzen wir technisch nicht notwendige Cookies, um z.B. Anzeigen zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Ein Widerruf der Einwilligungen ist jederzeit mit Wirkung für die Zukunft über einen Link am Ende der Website möglich. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
Diese Cookies sind zur Funktion unserer Website erforderlich und können in unseren Systemen nicht deaktiviert werden. Sie ermöglichen Grundfunktionen, wie den Zugriff auf gesicherte Bereiche der Webseite. Sie können Ihren Browser so einstellen, dass diese Cookies blockiert oder Sie über diese Cookies benachrichtigt werden. Einige Bereiche der Website funktionieren dann aber möglicherweise nicht.
Mehr dazuStatistik-Cookies helfen Webseiten-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden. Alle von diesen Cookies erfassten Informationen werden aggregiert. Ein unmittelbarer Rückschluss auf eine Person ist dabei nicht möglich.
Mehr dazuMarketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind. Durch das Unterdrücken von Marketing Cookies können Sie auch weiterhin Werbung der KKH sehen, diese ist dann aber möglicherweise weniger relevant für Sie.
Mehr dazu