Mehr Kindergeld & höherer Kinderfreibetrag
Finanzielle Entlastung für Familien ab 2021
Ab kommendem Jahr werden das Kindergeld und der steuerliche Kinderfreibetrag erhöht, um Familien finanziell zu entlasten. Zum Ausgleich der kalten Progression wird auch der Einkommensteuertarif angepasst.
Der Bundestag hat am 29. Oktober das Zweite Gesetz zur steuerlichen Entlastung der Familien sowie zur Anpassung weiterer steuerlicher Regelungen (Zweites Familienentlastungsgesetz) beschlossen. Mit dem Gesetzentwurf wird insbesondere der zweite im Koalitionsvertrag verankerte Teilschritt zur Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderfreibetrags umgesetzt. Zur steuerlichen Entlastung und Förderung der Familien wird das Kindergeld pro Kind ab 1. Januar 2021 um 15 Euro pro Monat erhöht. Ebenso werden die steuerlichen Kinderfreibeträge angehoben.
Vom Beginn des kommenden Jahres an steigt das Kindergeld für das erste und zweite Kind von 204 Euro auf 219 Euro, für das dritte Kind von 210 auf 225 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind von 235 auf jeweils 250 Euro. Gleichzeitig werden die steuerlichen Kinderfreibeträge ab 2021 auf insgesamt 8.388 Euro erhöht. Der Kinderfreibetrag beträgt dann für jeden Elternteil 2.730 Euro, der Betreuungsfreibetrag für den Betreuungs-, Erziehungs- und Ausbildungsbedarf eines Kindes jeweils 1.464 Euro. Damit wird auch der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur steuerlichen Freistellung des sächlichen Existenzminimums der Kinder Rechnung getragen.
Mit dem Gesetz wird außerdem der Einkommensteuertarif für die Jahre 2021 und 2022 aktualisiert. Es berücksichtigt die Ergebnisse des 13. Existenzminimumberichts vom 11. September, indem der in den Tarif integrierte Grundfreibetrag ab 2021 auf 9.744 Euro und ab 2022 auf 9.984 Euro angehoben wird. Darüber hinaus werden zum Ausgleich der kalten Progression die übrigen Eckwerte des Einkommensteuertarifs zu Gunsten der Steuerpflichtigen geändert. Die Rechtsverschiebung der Progressionskurve führt im kommenden Jahr zu einer Entlastung von 1,52 Prozent und 2022 um weitere 1,17 Prozent.